Lehrende: Eva- Maria Seng
Veranstaltungsart:
Vorlesung
Orga-Einheit: Geschichte
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Voraussetzungen und Empfehlungen:
Voraussetzung für den Erhalt eines Teilnahmescheins ist die Absolvierung der Klausur am Ende der Vorlesung.
Literatur:
Ballé, Catherine/ Poulot, Dominique: Musées en Europe. Une mutation inachevée, Paris 2004;
Korff, Gottfried: Museumsdinge deponieren – exponieren, 2. Aufl. Köln, Weimar, Wien 2007;
Kratz-Kessemeier, Kristina/ Meyer, Andrea/ Savoy, Bénédicte: Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte 1750–1950, Berlin 2010;
Vieregg, Hildegard: Geschichte des Museums. Eine Einführung, München 2008;
Eva-Maria Seng, Museum – Exhibition – Cultural Heritage. Museum – Ausstellung – Kulturelles Erbe, Berlin, Boston 2019.
Kommentar:
Das Museum gehört seit dem Museumsboom der 1980er Jahre zu den am stärksten expandierenden Institutionen im nordatlantischen Kulturkreis. Nach zuvor diagnostizierten Jahren der Krise lässt sich seither eine sogenannte new museology konstatieren, die nicht zuletzt einer neuen Zuwendung zur Geschichte einerseits und andererseits einer neuen Zuwendung zu authentischen Dingwelten geschuldet ist. Museen wandelten sich von Musentempeln über Lernorte hin zu den publikumswirksamen Institutionen einer neuen Kulturpolitik. Im Zuge des Museums- und Ausstellungsbooms wurde auch die Selbst- und Fremddefinition neu bestimmt, so sind Museen heute nicht mehr normativen Bestimmungen verpflichtet, die sinnliche Vermittlungs- und Erkenntnisebene wurde deutlich profiliert und nicht zuletzt das Museum als Ort der Wissenschaften neu entdeckt. Heute steht das Museum erneut zur Diskussion: Unter den Zeichen des gesellschaftlichen Wandels werden Schlagworte wie Partizipation, Inklusion, polyphone oder Dritte Orte zum Wohlbefinden in der neuen Museumsdefinition von ICOM diskutiert.
Die Vorlesung möchte der Geschichte des Ausstellungswesens und der Museen nachgehen. Dabei sollen Entwicklungen, Strategien, Präsentationsformen, Fragen zur Ding- und Sachkulturforschung, zur Aura des Objekts, zum Sammeln, zu Dingbewahr- und Zeigeanstalten ebenso wie zu Bildungsintentionen, politischer Identitätsstiftung oder Formen der Wissenspopularisierung vorgestellt und diskutiert werden. Ein Aspekt wird dabei auch die Fortschreibung der Geschichte des Museums sein, wo in den letzten zehn Jahren aufgrund der Welterbekonventionen und globaler Einflüsse neben der Präsentation materieller Objekte auch das immaterielle Erbe thematisiert wird. Darüber hinaus soll auch die neue Museumsarchitektur ein Gegenstand der Vorlesung sein.
Wichtige Hinweise:
Die Vorlesung kann als für sich stehende Veranstaltung besucht werden, ist aber auch im Studiengang BA GymGes innerhalb des Moduls B3 (Sektoralgeschichte) als gekoppelte Veranstaltung mit den Proseminaren „Gartenkulturelles Erbe“ von Frau Harnack oder „Stadtbaumeister“ von Herrn Silvestri zu belegen.
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