Lehrende: Ruth Hagengruber
Veranstaltungsart: Masterseminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Literatur: R.E. Hagengruber, Émilie Du Châtelet between Leibniz and Newton. Springer 2011. R.E. Hagengruber & H. Hecht. Émilie Du Châtelet und die deutsche Aufklärung. Springer 2019. R.E. Hagengruber, Époque Émilienne. Philosophy and Science in the Age of Émilie du Châtelet. Springer 2022.
Kommentar: Wer war Emilie Du Châtelet? Im Jahr 1743 wurde Emilie Du Châtelet eingeladen, ein wissenschaftliches Porträt von sich selbst zu dem monumentalen Buchprojekt der wichtigsten lebenden Autoren ihrer Zeit beizusteuern. Dort konnte jeder lesen, wie erheblich ihr Einfluss und ihr Ansehen in der Gesellschaft der Gelehrten ihrer Epoche war. Diderot dankte Du Châtelet, La Mettrie war ihr zugetan, und Kant zitiert sie ausführlich in seinen ersten naturphilosophischen Überlegungen. Ampère sprach von ihr als einem "Genie der Geometrie", da sie angeblich in der Lage war, einfach "neun Zahlen mit neun anderen in ihrem Kopf zu multiplizieren". Helvétius bewunderte die "erhabene Emilie" für ihre Hingabe an die Wissenschaft und ihre Missachtung des gesellschaftlichen Standes als Beispiel einer Person, die die Vorurteile ihrer Zeit widerlegte. Émilie Du Châtelet gehört zu den herausragenden Philosophinnen der Philosophiegeschichte; und schon Kant “lobte“ sie, sie sei klüger als alle „ihres und die meisten des anderen Geschlechts. Das Seminar gibt einen Überblick aus dem reichen Werk Du Châtelet’s, das maßgeblich philosophische und physikalische Entwicklungen beeinflusste, die wir im Seminar nachvollziehen werden. Das Hauptwerk liegt in deutscher Sprache vor; andere Texte können auf Englisch (oder, wer dazu in der Lage ist, im französischen Original ) gelesen werden. Die Textgrundlagen werden zur Verfügung gestellt.