L.068.14040 Raumregime. Wie frühneuzeitliche Bauten Geschichte machten II (FN)

Lehrende: Prof. Dr. Johannes Süßmann

Veranstaltungsart: Vorlesung

Orga-Einheit: Geschichte

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Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Literatur:
Meinrad von Engelberg: Die Neuzeit. 1450–1800. Ordnung – Erfindung – Repräsentation (=WBG Architekturgeschichte. 2). Darmstadt 2013 [23 €].

Kommentar:
In der Geschichte ist Raum nicht einfach physikalisch oder geographisch gegeben. Vielmehr wird er durch Handlungen und Deutungen von Menschen hervorgebracht und ständig umgestaltet. Deshalb bleibt er auch gegenüber dem historischen Geschehen nicht neutral, sondern greift darin ein, bringt es mit hervor. Dies ist die Einsicht, die dem ›spatial turn‹ in den Geschichtswissenschaften zugrundeliegt. So viele Studien Historikerinnen und Historiker dazu schon vorgelegt haben, dem mächtigsten Mittel der Raumerzeugung sind sie weitgehend ausgewichen: Wie Architektur und Städtebau Räume (um)geformt und gestaltet haben, wird in der Frühneuzeithistorie erstaunlich wenig thematisiert.
Anknüpfend an die Vorlesung zu diesem Thema aus dem SoSe 2020 nimmt die Fortsetzung nun frühneuzeitliche Rathäuser, Festungen, Kasernen und Bauten der Sozialfürsorge wie Spitäler und Waisenhäuser in den Blick. Wie haben diese Bauten politische Räume und Grenzen etabliert, die Reichweite von Herrschaft verschoben, ihren Charakter verändert? Vorangestellt wird wieder ein methodischer Teil über historische Bauten als geschichtswissenschaftliche Quellen. Dadurch kann die Vorlesung auch einzeln für sich besucht werden.