Lehrende: Prof. Dr. Günter Wilhelms
Veranstaltungsart: Masterseminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Literatur: Tomasello, Michael, Warum wir kooperieren, Berlin 2010
Kommentar: „Unsere Art ist kein Homo oeconomicus“, so könnte man mit dem Biologen Edward O. Wilson einen Trend markieren, der seit einigen Jahren zu beobachten ist: Gerade aus biologischer Perspektive, mit Blick auf die Natur, wird die besondere Bedeutung der Kultur hervorgehoben, wenn es um die Bestimmung des Menschen geht. Es komme gerade nicht auf das Überleben sichernde, signalgesteuerte Anpassung an, sondern auf Kooperation und wechselseitiges Verstehen. Mit Hilfe von experimentellen Studien soll etwa gezeigt werden, dass Menschenkinder eine gemeinsame Welt erzeugen – anders als Affenkinder, die „egozentrisch“ bleiben. Das von ökonomischen Kategorien geprägte Welt- und Menschenbild gerät ins Wanken. „Der Mensch ist das Tier, das klug wurde, weil es kooperiert“, so hat der Verhaltensforscher Michael Tomasello die Einzigartigkeit des Menschen zu bestimmen versucht. Wir kommen mit einer Bereitschaft zu teilen auf die Welt. Tomasello weiter: „Die Menschen sind biologisch daran angepasst, in einem kulturellen Kontext heranzuwachsen. Durch unsere gemeinsamen Bemühungen haben wir unsere eigenen kulturellen Welten geschaffen, und wir passen uns ihnen permanent an.“ Solche Erkenntnisse korrespondieren einer ethischen Perspektive, die den Menschen als das Wesen zu verstehen sucht, das immer aufs Neue vor der Aufgabe steht, sich zu gestalten und seine Freiheit in Gemeinschaft zu realisieren.
Wichtige Hinweise: Vorbesprechung: Do., 07.04.2022, 14:15 Uhr (online über Zoom) Zoom-Link (Vorbesprechung): https://zoom.us/j/95576758297?pwd=UEpxVjlqayt6M3QzTU9sZzlLSFVWdz09 Meeting-ID: 955 7675 8297 Kenncode: 278111