Lehrende: Dr. Larissa Eikermann; Stephanie Lerke
Veranstaltungsart:
Blockveranstaltung
Orga-Einheit: Theologie ev.
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 15
Literatur:
Gach, Hans Joachim: Geschichte auf Reisen. Historisches Lernen mit Museumskoffern, Königstein 2005.
Gojny, Tanja: Religion zum Mitnehmen. Eine Rundreise zur Erkundung des Phänomens Religionskoffer, in: Praktische Theologie 55/2 (2020).
Konz, Britta: Anamnetisches Theologisieren mit Kunst. Ein Beitrag zur Kirchengeschichtsdidaktik, Bd. 40: Beiträge zu Kinder- und Jugendtheologie, Kassel 2019.
Ströter-Bender, Jutta: Museumskoffer, Material- und Ideenkisten. Projekte zum Sammeln, Erkunden, Ausstellen und Gestalten für den Kunstunterricht der Primarstufe, die Sekundarstufe I und die Museumspädagogik, Bd. 2: Kontext. Kunst – Vermittlung – Kulturelle Bildung, Marburg 2009.
Ströter-Bender: World Heritage And Arts Education, URL: https://stroeter-art-research.de/world-heritage-and-arts-education.
Tewes, Johanna: Museumskoffer und Kunstunterricht, in: World Heritage And Arts Education 1 (2009), S. 23-31
Kommentar:
Museumskoffer sind didaktische Medien, "Miniaturmuseen", in denen sich klassische Funktionen des Museums - das Sammeln, Bewahren, Archivieren, Dokumentieren und Vermitteln - auf kleinstem Raum zu einem Unterrichtsmedium „verdichten“. Denkmäler, Kunstwerke, Religionen, künstlerische/religiöse Biografien, Kulturlandschaften und weitere kulturwissenschaftliche bzw. interdisziplinäre Themenstellungen können sinnlich-narrativ und ästhetisch-anschaulich in einem Museumskoffer präsentiert werden.
In selbstgewählten Themenstellungen begleitet von didaktischen Konzepten repräsentieren signifikante Objekte und Materialien in dem begrenzten Sammlungsraum präsentiert und können später für die eigene schulpädagogische Praxis genutzt werden.
Lehramtsstudierende der Fächer Kunst und Religion werden kooperativ diese Museumskoffer erstellen und kuratorisch in dem Projekt begleiten. Durch die Mobilität des Mediums können Museumskoffer das entdeckende und forschende Lernen an verschiedenen Orten begleiten und sind somit vielfältig einsetzbar.
Erinnern und Gedenken spielen seit jeher eine zentrale Rolle im Christentum, die immer in einer doppelten Bewegung stattfindet: einerseits vergangenheitsorientiert, aber zugleich auch gegenwarts- und zukunftsorientiert, indem Erinnerungslernen der Gegenwart verschiedene Traditionen aufzeigt und so auf Handlungs- und Deutungsoptionen aufmerksam macht. Die verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit der regionalen Wewelsburger NS- und KZ-Vergangenheit ist aufgrund des Verstummens von Zeitzeug:innen und dem neuen Aufleben fremdenfeindlicher Motive und Mechanismen wie Antisemitismus, Rassismus und Rechtspopulismus immer noch aktuell. In dem Projekt "Die Wewelsburg - Kulturerbe hautnah" soll die Multifunktionalität und vor allem die Interdisziplinarität dieses Mediums genutzt werden, um bildungs- und erinnerungspolitisch die vielfältigen Geschichten der 'Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945' künstlerisch-didaktisch zu "erzählen" und in einer Ausstellung im Herbst 2022 für die breite Öffentlichkeit, vor allem auch Schulen, sinnlich erfahrbar zu machen.
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