L.052.21041 Leistung und Gerechtigkeit

Lehrende: Dr. Julia Gruhlich

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft

Anzeige im Stundenplan:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Kommentar:
Das moderne Versprechen von Gleichheit und Gerechtigkeit gründet auf Leistung. In der kapitalistischen Gesellschaft herrscht die Annahme, dass wer genug leiste, sozial aufsteigen könne. Was jedoch als Leistung zählt und was als gerecht empfunden wird, ist keineswegs eindeutig, sondern höchst umstritten. Auch ist das kapitalistische Aufstiegsversprechen qua Leistung keineswegs gesichert. Im neoliberalen Kapitalismus der Gegenwart ist vielmehr die Rede von einer Abstiegsgesellschaft, in der trotz Leistung kein Aufstieg gelingt und Beschäftigte das Gefühl haben, ständig Höchstleistung bringen zu müssen, um ihre berufliche und gesellschaftliche Stellung nicht zu gefährden. Gesellschaftlich verhandelt wird das Verhältnis von Leistung und Gerechtigkeit z.B. auch wenn es um Managergehälter, die ungleiche Bezahlung der Berufe, Minderheitenpolitik oder Frauenförderung geht. Im Seminar befassen wir uns mit unterschiedlichen Gerechtigkeitsvorstellungen, dem Zusammenhang von Leistung und Leistungsethos im Kapitalismus, dem befremdlichen Überleben des Leistungsmythos und widmen uns dem Verhältnis von Leistung und Gerechtigkeit in unterschiedlichen sozialen Feldern wie z.B. dem Sport, Bildung und Erwerbsarbeit.