L.068.14290 Kulturlandschaft zur Einführung (KE)

Lehrende: Marco Silvestri M.A.

Veranstaltungsart: Einführungsseminar

Orga-Einheit: Geschichte

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Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Voraussetzungen und Empfehlungen:
Voraussetzung für den Erhalt eines Teilnahmescheines ist die aktive Teilnahme sowie die Übernahme eines Referates. Die Prüfungsleistung wird in Form einer Klausur erbracht.

Literatur:
Zur Einführung: Hansjörg Küster, Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa. Von der Eiszeit bis zur Gegenwart. 4. Auflage München 2010.

Kommentar:
Der Landschaftsbegriff wird von einigen wissenschaftlichen Disziplinen vereinnahmt, so etwa von der Kunstgeschichte über die Soziologie bis hin zur Geografie. Definition wie Inhalt des Begriffs unterliegen weiterhin kontroversen Diskussionen, gefestigt haben sich heute drei Bedeutungsebenen: 1. eine territoriale mit rechtlichen Implikationen, 2. eine ästhetische, insbesondere bezogen auf die Landschaftsmalerei, und 3. eine physisch-materielle mit vielfältigen Verästelungen. Vor allem in letzterer kann die Kulturlandschaft verortet werden. Ihr zu eigen ist die wechselseitige Interaktion von Mensch und Landschaft vor dem Hintergrund sich beständig wandelnder Raumvorstellungen. Auch hier besteht hinsichtlich der begrifflichen Definition weiterhin Uneinigkeit, gar eine sich zunehmend ausweitende Diskrepanz. Konkrete Anwendungsgebiete des Konzeptes existieren gleichwohl und haben sich etwa in der Raumplanung, der Denkmalpflege und der Welterbekonvention deutlich gefestigt.

Aus diesem Grund ist das Seminar in zwei Teilen konzipiert. Zunächst wollen wir gemeinsam zentrale Texte der Kulturlandschaftsforschung lesen und analysieren. Auf dieser theoretischen Basis soll den cultural landscapes, deren Erweiterung der Weltkulturerbeliste der UNESCO sich in diesem Jahr zum dreißigsten Mal jährt, ausführlich nachgegangen werden. Neben der Einführung des Immateriellen Kulturerbes spielten die Kulturlandschaften eine maßgebliche Rolle bei der Ausweitung des Kulturerbebegriffs. Neben der Behandlung einzelner Fallbeispiele erschließen wir die Ursachen für diese Modifikation der Welterbeliste und den Weg dorthin, außerdem untersuchen wir deren Chancen und Grenzen, indem wir auf Konfliktlinien und Problembereiche näher eingehen.