Lehrende: Prof. Dr. Martin Leutzsch; Dr. Sophia Stephanie Gundula Niepert-Rumel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Theologie ev.
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Kommentar: Das neuzeitliche Christentums hat hoch problematische Lesarten und Kategorisierungen der Bibel hervorgebracht, die heute weit verbreitet und oft als gesicherte Wissensbestände aufgefasst werden. Sie werden jedoch dem biblischen Befund nicht gerecht und sind in ihren Absichten und Auswirkungen insbesondere gegenüber dem Judentum unfair und abwertend. Das Seminar nimmt die am meisten verbreiteten falschen Kategorisierungen in den Blick, rekonstruiert ihre jeweilige Entstehung und Aussageabsicht und überprüft sie an der Bibel. Unter anderem geht es um folgende Behauptungen: – Es gebe einen Gott des Alten Testaments, von dem sich der Gott des Neuen Testaments deutlich unterscheide; der eine sei ein Gott der Rache, der andere ein Gott der Liebe. – Die neutestamentliche Nächstenliebe und Feindesliebe sei besser als die alttestamentliche. – Jesu Goldene Regel sei besser als die des Judentums. – Jesus (oder das Neue Testament) zeige einen besseren Umgang mit unterprivilegierten Gruppen (wie Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen) als das Alte Testament und das Judentum. Da diese und ähnliche Stereotype auch in religionspädagogischer Fachliteratur, in Unterrichtsentwürfen u. a. transportiert werden, ist es gerade für künftige Lehrerinnen und Lehrer wichtig, über sie Bescheid zu wissen.