Lehrende: Jan Christian Pinsch; Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Theologie ev.
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Jeannine Kunert (Hg): Corona und Religionen. Religiöse Praxis in Zeiten der Pandemie. EZW-Texte 268, Berlin 2020. Ingo Reuter: Ansteckung. Das Fremde in viralen Zeiten, Würzburg 2020.
Kommentar: Die Coronapandemie hat weltweit enorme Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. Ein Blick in die Menschheitsgeschichte zeigt auf, dass neben der physischen Krankheit immer auch weitere Folgen wie wirtschaftliche und soziale Krisen mit Pandemien und Seuchen verbunden waren und sind. Damals wie heute gilt: Während die einen Trost und Hoffnung im Glauben suchen, dominiert bei anderen die Angst vor der unsichtbaren Bedrohung – was mitunter in einer kollektiven Angst mündet, die auf der Suche nach Schuldigen auch vor gruppenbezogenen Verschwörungserzählungen nicht Halt macht. Das Seminar nimmt verschiedene Pandemien und Seuchen aus Sicht der Historischen Theologie in den Blick und arbeitet unterschiedliche Formen religiösen Umgangs mit der daraus resultierenden Angst heraus. So stehen etwa dem mittelalterlichen judenfeindlichen Vorwurf der „Brunnenvergiftung“ Martin Luthers tiefes Gottvertrauen und Philipp Nicolais Trostlieder angesichts der Pest gegenüber, während die Situation in Albert Camus‘ „Die Pest“ trotz unterschiedlicher medizinischer Bedingungen auffällige Parallelen zur aktuellen Coronakrise vorweist. Fast alle Lektüretexte werden von den Lehrenden zur Verfügung gestellt und werden während der Seminarsitzungen gemeinsam gelesen. Lediglich das Buch „Ansteckung. Das Fremde in viralen Zeiten“ von Ingo Reuter muss1 von den Studierenden selbst angeschafft werden. Zudem ist die Teilnahme an einer Exkursion nach Wahl erforderlich.