Lehrende: Prof. Dr. Tobias Matzner
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Kommentar: Algorithmen und Roboter erstetzen Menschen, sie sind das was Neda Atanasoski and Kalindi Vora „surrogate humanity“ nennen. Das heißt, sie sind nicht menschlich, aber genau deshalb für bestimmte Tätigkeiten, die auch Menschen tun könnten, besonders geeignet. Neda Atanasoski and Kalindi Vora argumentieren in ihrem gleichnamigen Buch, dass solche Formen der „Surrogate Humanity“ lange vor digitler Technologie existierten: Sklav*innen, Frauen, Arbeiter*innen hatten zu verschiedenen Zeiten den Status nicht voll als Mensch zu gelten aber für jene arbeiten zu müssen. Die Autorinnen gehen davon aus, dass wir diese Strukturen der Herrschaft verstehen müssen, um die Rolle die Technik heute spielt verstehen zu können: “Surrogate Humanity focuses on how engineering projects that create the robots, program the ai, and enhance the digital infrastructure associated with a revolutionary new era are in fact predetermined by techniques of differential exploitation and dispossession within capitalism.” Das Buch verbindet Forschung zu Algorithmen und KI mit postkolonialem Denken. Im Seminar werden wir wichtige Teile des Buches detailliert lesen und auch genug Zeit haben um die im Buch genutzten Theorien und Denkansätze zu besprechen.