Lehrende: Andreas Mader
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Kommentar: „In der Beziehung zwischen einer Fotografie und Worten verlangt die Fotografie nach einer Interpretation, und die Worte liefern sie ihr gewöhnlich. Die Fotografie – als Beweis unwiderlegbar, aber unsicher, was den Sinn angeht – erhält Sinn erst durch Worte. Und die Worte, die für sich allein nur eine allgemeine Aussage sind, erhalten eine spezifische Authentizität durch die Unwiderlegbarkeit der Fotografie. Zusammen sind die beiden sehr machtvoll; (...).“ John Berger Laut John Berger sind Fotografien vieldeutig, weil sie Ereignisse aus ihrem zeitlichen und räumlichen Kontext herauslösen. Wir BetrachterInnen sehen nur den fotografierten Augenblick, wissen weder, was ihm vorausging und folgte, noch, was um ihn herum stattgefunden hat. Worte, Bildunterschriften verschaffen der Fotografie fehlenden Kontext und verhelfen ihr zu einer eindeutige(re)n Aussage. „Die Fotografie erhält Sinn erst durch Worte.“ Stimmt das? Wie sieht diese Beziehung zwischen Bild und Text aus? Wie sehr verändert eine Bildunterschrift die Aussage einer Fotografie? Was geschieht, wenn wir ein und dieselbe Fotografie mit ganz unterschiedlichen Bildunterschriften belegen? Gibt es Bilder, deren Aussage extrem manipuliert werden kann, und andere, die unabhängig von einem durch Worte mitgelieferten Kontext autonome Aussagekraft besitzen, sich dieser Manipulation gewissermassen entziehen? Mit dieser Fragestellung sollen Sie sich anhand einer Bild/Text-Serie, die sie während des Seminars erarbeiten, auseinandersetzen. Als Ergebnis dieses Arbeitsprozesses sollen 4-10 Bild/Textkombinationen entstehen. Ihre Bilder sind dabei an kein fotografisches Genre gebunden. In einem Einführungsvortrag werde ich Ihnen im Hinblick auf diese Fragen anhand von Bildbeispielen aus der künstlerischen und der dokumentarischen Fotografie, aus aktueller Presseberichterstattung und aus der Werbung verschiedene Ansätze und Strategien aufzeigen. Ihre während des Seminars entstehenden Arbeiten legen wir täglich zu festgesetzten Zeiten in Form von kleinen Ausdrucken im Seminarraum aus und diskutieren sie in der Gruppe, um den Kern der jeweiligen bildnerischen Absichten oder des jeweiligen bildnerischen Potentials herauszuarbeiten. Dabei lernen Sie, fotografische Mittel in Kombination mit Text gestalterisch bewusst einzusetzen um eine formal und inhaltlich kohärente Serie zu entwickeln. Von den unterschiedlichen Ideen und Ansätzen der anderen Seminarteilnehmer werden Sie dabei ebenfalls lernen. Voraussetzungen: Technische Voraussetzungen sind eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine digitale System-Sucherkamera oder Sucherkamera. Sie können „AnfängerIn“ sein, sollten jedoch ein wenig fotografische Vorerfahrung mitbringen. Darüber hinaus sollten Sie ein einfaches Text- oder Layoutprogramm so weit beherrschen, dass Sie Ihre Bilder mit Bildunterschriften oder kurzen Texten kombinieren können. Bei konkreten technischen Fragen, die sich während der Arbeit an Ihrer Serie ergeben, helfe ich Ihnen. Vergewissern Sie sich, dass sie Ihre Ideen in der für das Blockseminar verfügbaren, kurzen Zeit umsetzen können. Schreiben Sie mir gerne eine email, wenn Sie weitere Fragen zum Seminar haben. Termine: Am Mi. 25.05. von 14:00 bis 15:30 Uhr werde ich in einem Online-Vortrag in das Seminarthema einführen. Die Details teile ich allen Studierenden rechtzeitig mit. Das weitere Seminar ist als Präsenzseminar geplant. Sollte die aktuelle Lage dies nicht zulassen, ergeben sich folgende Terminänderungen: Sa. der 19.06. und Sa. der 26.06. entfallen. Fr. 02.07. 14:00 bis 17:00 Uhr und Mo. 05.07. 09:00 bis 12:00 Uhr kommen hinzu.