Lehrende: Prof. Dr. Günter Wilhelms
Veranstaltungsart:
Masterseminar
Orga-Einheit: Philosophie
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Literatur:
Aßländer, Michael S., Die wirtschafts- und unternehmensethische Debatte im deutschsprachigen Raum, in: Ders. (Hg.), Handbuch Wirtschaftsethik, Stuttgart 2011, 71-76.
Feindt, Peter H. u. a., Ein neuer Gesellschaftsvertrag für eine nachhaltige Landwirtschaft. Wege zu einer integrativen Politik für den Agrarsektor, Berlin 2019. Auch kostenfrei als open-access-Publikation zum Download verfügbar unter: https://link.springer.com/book/10.1007%2F978-3-662-58656-3
Hausmanninger, Thomas, Grundlegungsfragen der Christlichen Sozialethik als Strukturenethik auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert, in: JCSW 43 (2002) 185-203.
Kommentar:
Das Seminar ist eine Begleitveranstaltung zum 2. Forum Wirtschaftsethik „Zukunft der Landwirtschaft“ am 12. Juni 2021 in Paderborn:
Nur wenige gesellschaftliche Themen scheinen gegenwärtig derart zu polarisieren wie die Strukturen moderner Landwirtschaft: „CO2-Ausstoß“, „Tierquälerei“, „Artensterben“, „Überdüngung“ sind nur einige Begriffe, mit denen Kritiker gegen diese Strukturen zu Felde ziehen – „Wir haben es satt“ – so der Slogan ihres großen Netzwerks, mit dem sie seit 2011 anlässlich der Grünen Woche in Berlin auf die Straße gehen und eine „Agrarwende“ fordern.
Auf der anderen Seite: Grüne Kreuze am Wegesrand, Landwirte, die mit ihren Traktoren aus Protest gegen geplante Strukturveränderungen die Innenstädte lahmlegen, die sich und die Landwirtschaft als Opfer neuer Regulierungen sehen.
Dem interessierten und unvoreingenommenen Beobachter drängen diese Phänomene Fragen förmlich auf: Wie sind die bestehenden Strukturen, die unsere moderne Landwirtschaft prägen, so zum Beispiel die zahlreichen Regulierungen und Subventionen, beschaffen? Wie sind sie zu bewerten? Wie könnten Strukturen einer gerechten und verantwortlichen Landwirtschaft der Zukunft aussehen und wie müssten die Bedingungen moderner Landwirtschaft daher zukünftig gestaltet werden? (so der Einladungstext des Forums)
Im Hinblick auf die unterschiedlichen Zielgruppen des Seminars – (Lehramts-)Studierende der Wirtschaftswissenschaften, der Philosophie, der Theologie – soll es im Seminar allerdings nicht um das Thema Landwirtschaft im engeren Sinne gehen. Vielmehr soll uns das Thema im Rahmen Ihres Studiums als Beispiel dienen. Denn am Beispiel Landwirtschaft lassen sich zentrale sozial- und wirtschaftsethische Fragestellungen nachvollziehen. Es geht um die Frage welche verallgemeinerbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen die im Einladungstext beschriebenen Probleme – auch in der Landwirtschaft – hervorrufen, wie bestimmte Strukturen wie das vorherrschende Verhältnis von Markt und Staat, Subventionen, eine zunehmende Konzentration (land-)wirtschaftlicher Betriebe zu bewerten sind. Schließlich geht es um die Frage wie Wirtschaft – und so auch Landwirtschaft – angesichts dieser Herausforderungen zu gestalten ist. Im Hinblick auf Lehramtsstudierende können wir im Seminar auch folgenden Fragen am Beispiel Landwirtschaft nachgehen: Was hat das Thema Sozial- bzw. Wirtschaftsethik mit der Bildung von Schülerinnen und Schülern zu tun? Wie kann diese Bildung gelingen?
Wichtige Hinweise:
Studierende der katholischen Theologie (Master of Education) können in diesem Kurs nach Absprache mit Herrn Prof. Dr. von Stosch eine Prüfungsleistung erwerben.
|