Lehrende: Dr. Hans-Ulrich Matina
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Kommentar: "Und von jetzt ab und die ganze Zeit über Wird es keinen Sieger mehr geben Auf eurer Welt, sondern nur mehr Besiegte". (Brecht, Fatzer) In "Germania III" von Heiner Müller lässt der Autor die Figur Hitler den folgenden Satz aussprechen: "Gegen die Lebenslüge des Kommunismus KEINER ODER ALLE die einfache und volkstümliche Wahrheit "FÜR ALLE REICHT ES NICHT." Beim Lesen einiger Anmerkungen zum Text von Müller und der Lage der Welt findet sich bei Wolfram Ette ein Bezug, den ich aufgreife, weil er die alte Einschätzung von Georg Lukács unserem Thema der transzendentalen Obdachlosigkeit weiter denkt: Ich zitiere aus einer Anmerkung von Wolfram Ette... es "verdichtet sich die Ahnung, dass alle Träume, die die Menschheit als Ganzes betreffen, ausgeträumt sind." Und was dann? In seinem gerade erschienenen "Terrestrischen Manifest" formuliert es Bruno Latour mit aller Deutlichkeit. Dann geht es darum, zu verteidigen, was man hat, und das, solange es geht, dann geht es um die Sicherung von Territorien und Privilegien gegen all diejenigen, die sie uns mutmaßlich wegnehmen wollen. Hitler sagt in Heiner Müllers "Germania III": "Gegen die Lebenslüge des Kommunismus KEINER ODER ALLE die einfache und volkstümliche Wahrheit "FÜR ALLE REICHT ES NICHT." Auf seiner Internetseite übersetzt das "Der III. Weg" in die Formel: "Erst wir. Und dann die anderen." Deswegen Sozialismus, aber eben ein nationaler, der in der allgemeinen Krise rettet, was zu retten ist, auf den Trümmern Europas die Diktatur des richtigen Lebens errichtet und auf den Rest der Welt scheißt. So weit, so verhängnisvoll.
Wichtige Hinweise: Art der Seminarform: digital Kommunikationsplattform: Panda