Lehrende: Anna Pomyalova
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Kunst
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Literatur: Braidotti, Rosi: Posthumanismus. Leben jenseits des Menschen. Frankfurt am Main, New York 2014. Graham, Beryl; Cook, Sarah: Rethinking curating. Art after new media, Cambridge, Massachusetts 2010. Haraway, Donna Jeanne: Das Manifest für Gefährten. Wenn Spezies sich begegnen - Hunde, Menschen und signifikante Andersartigkeit, Berlin 2016. Vint, Sherryl (Hg.): After the human. Culture theory and criticism in the 21st century, Cambridge 2020.
Kommentar: Ende der 1980er Jahre sprach der Konzeptkünstler Rémy Zaugg davon, dass Ausstellungen der „Ort des Werkes und des Menschen“ seien. Diese Definition kann heute nicht mehr uneingeschränkt gehalten werden: Längst haben handelnde Agenten wie Roboter, organisch-technologische Hybride oder neuronale Netze Einzug in die Kunstausstellung gefunden. Sie erzeugen nicht nur Informationen, sondern greifen auch in menschliche Handlungsprozesse ein. Solche Kunstprojekte und ihre Präsentationen überschreiten die mensch-zentrierte Weltsicht. Thema des Seminars ist das sogenannte posthumanistische Denken. Seine Ansätze transformieren die Sicht auf die Materie, das Verständnis vom Menschlichen und seiner Beziehung zur Umwelt und betonen die Rolle der nichtmenschlichen Handlungsmacht. Neueste technologische Entwicklungen und die damit verbundenen posthumanistischen Diskurse schaffen und fordern Raum für Praktiken einer nicht-menschlichen Kuratorschaft. Wie kann Ausstellung als Kommunikationsformat vom Nichtmenschlichem aussehen? Im Seminar werden mögliche Strategien der Sichtbarmachung des posthumanistischen Denkens diskutiert. Dazu betrachten wir Beispiele denkbarer posthumanistischer Kuratoren-Agenten wie: „Kunstkritiker-Experten“ (Elgammal und Saleh: Malevitch scored highly, seit 2015), „performative Vermittler“ (Stelarc: Prosthetic Head, seit 2003), kuratorische Mensch-Maschinen-Systeme (curatroneq.com). und verfolgen Spekulationen über das Handeln in der Zukunft (z.B. Design and the Elastic Mind, MoMA 2008): Wie könnten Kuratoren sich am Designen posthumanistischer Entitäten und Lebensentwürfe beteiligen? Diese Form des Spekulativen soll in die eigenen künstlerisch-kuratorischen Entwürfe einfließen. Leistungsnachweis: Statement/Exposé (3 ETC), Referat/Hausarbeit (6 ETC), Konzeptpapier/Mappe (3/6 ETC), keine mündliche Prüfng möglich
Wichtige Hinweise: Alle interessierten Studierenden kommen bitte zur 1. Seminarstunde. Studierende, die einen Platz in ‚PAUL’ reservieren konnten und nicht zur 1. Seminarstunde erscheinen, verlieren den Anspruch auf ihren Seminarplatz.