Lehrende: Sebastian Sevignani
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Literatur: Literatur zur Einführung: Habermas, Jürgen. 1990. Strukturwandel der Öffentlichkeit: Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Kommentar: Öffentlichkeit kann Medium kollektiver Selbstverständigung sein, die Organisation gesellschaftlicher Erfahrungen und Bedeutungs- und Identitätsstiftung ermöglichen und so für politische Ordnungen und Entscheidungen eine Legitimationsgrundlage schaffen. Besonders im historischen Moment gesellschaftlicher Krisen beweist sich die Bedeutung demokratischer Öffentlichkeit in ihrem deliberativen Potenzial: Hier entscheidet sich, ob Gesellschaften in der Lage sind, effektive, intelligible und zustimmungsfähige Lösungen für (ökologische, sozio-ökonomische oder kulturelle) Probleme zu entwickeln. Doch die Dynamiken kollektiver Deliberation und ihrer polit-ökonomischen Voraussetzungen selbst sind im historischen Prozess einer Transformation unterworfen, dies hat Jürgen Habermas prominent in seinem Buch zum ‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘ (1962/1990) herausgearbeitet. Die Dynamiken politischer Öffentlichkeiten verändern sich aktuell im Zusammenwirken dreier großer Tendenzen – Globalisierung, Ökonomisierung und Digitalisierung. Im Seminar diskutieren wir öffentlichkeitstheoretisch informiert (Teil A), unterschiedliche polit-ökonomische Diagnosen dieser Rekonfiguration (Teil B) und arbeiten an einem aktualisierten Verständnis des Strukturwandels der Öffentlichkeit 2.0, d.h. wir diskutieren und ordnen Phänomene, wie z.B. • Fake News, • Filterblasen, • Viralität, • den Zusammenhang von Sozialen Medien und Populismus • das Entstehen und Abebben sozialer Bewegungen • oder die gegenwärtige Medienfinanzierungskrise ein.
Wichtige Hinweise: Das Seminar findet online statt. Ggf. findet gegen Ende des Semesters eine Doppelsitzung in Präsenz statt.