Lehrende: Dr. Elisa Linseisen
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Kommentar: „Jordan eats Wheaties, drives Chevrolets, wears Hanes, guzzles Gatorade, and consumes fast food at McDonald’s. And of course, he sports Nikes.“ (Michael Eric Dyson) Die Auflistung des Soziologieprofessors Eric Dyson, die um den Filmauftritt in SPACE JAM (1996, Pytka) und die Werbeprojekte zusammen mit Spike Lee zu ergänzen wäre, zeigt, dass Michael Jordan nicht nur durch seine Basketball-Erfolge für eine bestimmte Ära einsteht. Beinahe zur selben Zeit fängt eine (europäische) Medien-/Kulturwissenschaft an, sich für Medien zu interessieren, so dass sich korrelierend sagen lässt: Michael wie (erste) Medien(konzepte) sind waschechte Kinder der 1990er-Jahre. So verwundert es auch nicht, dass erste medien-/kulturwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Michael Jordan stark aus dem poststrukturellen, postmodernen Theorierepertoire schöpfen: Michael Jordan ist nicht nur Text (Armstrong 1996), flottierender Signifikant (Andrews 1996), sondern kann auch dekonstruiert werden (Lawrence 1993). Ausgehend von der Wahrnehmung einer komplex verschränkten Medien/Kultur möchte sich das Seminar JUMPMAN erstens mit dem beschriebenen Setting der 1990er-Jahre anhand der besonderen Rolle von Basketball und der kulturellen, medialen, ökonomischen und auch politischen Figur Michael Jordans beschäftigen. Diese Retrospektive und ‚Retro-Theoretisierung‘ soll zweitens helfen, Differenzverschiebungen, Entwicklungs- und Fluchtlinien, nicht nur in Hinblick auf die Rolle Michael Jordans, sondern auch auf den Fortgang eines medien-/kulturwissenschaftlichen (v.a. ausgerichtet auf die Fragen Race, Class, Gender) Diskurses um Medien in den Blick zu nehmen – und das nicht zuletzt festgemacht anhand der Netflixserie THE LAST DANCE (2020, Caffey).
Wichtige Hinweise: Das Seminar findet online statt.