Lehrende: Prof. Dr. Thomas Krettenauer
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Musik
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Inhalt:
Ausgehend von einer selektiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Methoden der Popmusik- bzw. Songanalyse werden in diesem Seminar Songs aus mehr als sieben Jahrzehnten Popkulturgeschichte thematisiert, die textinhaltlich und atmosphärisch eng miteinander verbunden sind. Denn das urmenschliche Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung, Schutz, Geborgenheit, körperlicher Nähe und Erotik, nach lebenslanger Treue, Verlässlichkeit und freundschaftlicher Seelenverwandtschaft spielt in der Lied- und Songkultur von jeher eine große Rolle und reicht im zentraleuropäischen Kulturraum zurück bis zum mittelalterlichen Minnesang.
Die Songauswahl des Seminars berücksichtigt sowohl berühmte Einzelsongs im dramaturgischen Gesamtkontext von LPs und CDs (z. B. „You’re My Best Friend“ aus dem QUEEN-Album „A Night at the Opera“, 1975), als auch Love- und Friendship-Songs aus populären Bühnen- und Filmmusicals bzw. Musikfilmen oder vielfach gecoverte Song-Klassiker: z. B. „Layla“ (1973) von Eric Clapton, „Wonderwall“ (Oasis, 1995) oder „Make You Feel My Love“ (Bob Dylan, 1997), interpretiert von Adele 2008.
Neben Fragen nach der lyrisch-songpoetischen Spezifik und dem musikalisch-kompositorischen sowie stimmlichen Ausdrucksgestus von Liebes- und Freundschaftsliedern gilt es auch zu ergründen, wie sich das gesellschaftliche Verständnis von Liebe (Erotik, Sexualität …) und Freundschaft seit den 1940er Jahren gewandelt hat und demzufolge sozial- und kulturwissenschaftlich neu interpretiert wird.
Literatur:
Basisliteratur:
• Bielefeldt, Christian; Dahmen, Udo; Grossmann, Rolf [ed.] (2008): PopMusicology. Perspektiven der Popmusikwissenschaft. Bielefeld: transcript.
• Buchler, Michael (2008): Every Love but True Love: Unstable relationships in Cole Porter’s “Love for Sale”. In: Bielefeldt, Christian; Dahmen, Udo; Grossmann, Rolf (Hg.), PopMusicology. Perspektiven der Popmusikwissenschaft, S. 184-200.
• Covach, John; Graeme M. Boone (1999): Understanding Rock – Essays in Musical Analysis. Oxford: Oxford Univ. Press.
• Custodis, Michael (2009): Klassische Musik heute. Eine Spurensuche in der Rockmusik. Bielefeld: transcripit.
• Everett, Walter [ed.] (2008): Expression in Pop-Rock Music. Critical and Analytical Essays- New York/London: Routledge.
• Helms, Dietrich; Phleps, Thomas [ed.] (2012): Black Box Pop. Analysen populärer Musik. Bielefeld: transcript.
• Hemming, Jan (2016): Methoden der Erforschung populärer Musik. Wiesbaden: Springer VS
• Moore, Allan F. [ed.] (2003): Analyzing Popular Music. Cambridge: University Press.
• Pfleiderer, Martin (2008): Musikanalyse in der Popmusikforschung. Ziele, Ansätze, Methoden. In: Bielefeldt, Christian; Dahmen, Udo; Grossmann, Rolf (Hg.), PopMusicology. Perspektiven der Popmusikwissenschaft, S. 153-171.
• Pfleiderer, Martin [u.a.] (2016): Stimme, Kultur, Identität: Vokaler Ausdruck in der populären Musik der USA, 1900 – 1960. Bielefeld: transcript.
• Phleps, Thomas; Appen, Ralf v. [ed.] (2003): Pop Sounds. Klangtexturen in der Pop- und Rockmusik. Bielefeld: transcript.
• Stephenson, Ken (2002): What to Listen for in Rock. New Haven/London: Yale Univ. Press.
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