Lehrende: Prof. Dr. Annette Brauerhoch
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Kommentar: Wer von Ihnen kennt noch Film? Film, der auf Zelluloid, Acetat oder Polyester belichtet wurde und mit einem Projektor projiziert wird? Und wer hat schon einmal einen Experimentalfilm gesehen? In diesem Seminar loten wir unser Filmverständnis aus, erweitern es und lernen Filmkulturen kennen, die jenseits des mainstreams liegen: technisch und ästhetisch. Wir nähern uns einem „Genre“ und einer Technologie, nehmen Begriffsklärungen vor, sichten Filme mit einem 16mm Projektor und lernen Differenzen zu bestimmen zwischen analogen und digitalen Filmen. Ein (Allgemein-)verständnis von „Film“ sowie filmische Sehgewohnheiten bilden sich in der Regel an Spielfilmen aus, die bestimmten Konventionen der Dramaturgie, Narration und Inszenierung folgen. Experimentalfilme weichen davon in scheinbar unverständlicher Weise ab. Spielfilme appellieren an ein Massenpublikum und gehorchen marktökonomischen Kalkulationen. Experimentalfilme definieren sich im Verhältnis dazu als Opposition (manchmal auch als Kunst) – und bilden oft eine Rebellion gegen das in Spielfilmen Tabuisierte. Diese Opposition nimmt historisch und ‚genderspezifisch’ variable, unterschiedliche (material-)ästhetische Formen an. Literatur: Petzke, Ingo: Bundesrepublik Deutschland – ein historischer Überblick. In: Das Experimentalfilm-Handbuch. Frankfurt 1989. Hein, Birgit: Film im Underground. Frankfurt: Ullsteinverlag 1971. Eva Hohenberger / Karin Jurschick (Hg.), Blaue Wunder. Neue Filme und Videos von Frauen 1984 bis 1994. Hamburg 1994. Annette Brauerhoch / Florian Krautkrämer / Anke Zechner, material, experiment, archiv – Experimentalfilme von Frauen, Berlin: b_books 2013.