Lehrende: Prof. Dr. Johannes Süßmann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Otto Vossler: Geschichte als Sinn. Frankfurt/M. 1979.
Kommentar: Schon das Wort „Geschichte“ ist mehrdeutig, und zu jedem einzelnen Sachverhalt, den es bezeichnet, haben wir eine andere Einstellung. Über Geschichte nachzudenken, heißt deshalb, mehrfach die Perspektive wechseln zu müssen und dabei verschiedene Einstellungen zu durchlaufen. Diese äußere Beobachtung (was wir tun, wenn wir über Geschichte nachdenken) kann zur inneren Bestimmung des Gegenstands verwendet werden: Offenbar zeichnet sich die Geschichtswissenschaft dadurch aus, daß sie den Wechsel von Perspektiven und Einstellungen systematisiert. Auf diese Weise: nämlich stets eine vorgängige Praxis reflektierend, soll in der Vorlesung über Geschichte nachgedacht werden. Damit wendet die Veranstaltung sich an Historiker/innen wie an Außenstehende, an Anfänger/innen wie an Fortgeschrittene. Die einen soll sie anregen, darüber nachzudenken, was sie eigentlich tun, wenn sie geschichtswissenschaftlich arbeiten, um es künftig bewußter und besser zu machen. Den anderen soll sie zeigen, was daran für die Allgemeinheit interessant sein könnte. D.h. die Vorlesung thematisiert nicht nur die Geschichte als Wissenschaft, sondern auch als Erinnerung: von populären Geschichtsvorstellungen über die profitorientierte Geschichtsbewirtschaftung und die Geschichtspolitik bis zur historischen Bildung und dem Geschichtsbewußtsein.