Lehrende: Niklas Corall
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 100
Literatur: Die Literatur wird zu Beginn des Semesters im PAUL zur Verfügung gestellt.
Kommentar: Bildung stellt ein zentrales Thema der Philosophie dar. Ausgehend von Erziehungsmodellen der Antike zieht sich die Frage nach Bedeutung, Nutzen und Methoden der Bildung wie ein roter Faden bis in moderne und gegenwärtige Debatten hinein. Nicht zuletzt im Zuge der Aufklärung bekommt Bildung als Medium zur Ermächtigung des Individuums zum mündigen Mitglied der Gesellschaft ein kaum zu übertreffendes Schwergewicht. Doch das Modell der Vervollkommnung oder Emanzipation des Individuums in einer Gesellschaft vernünftiger Menschen wird von kritischen Auslegungen flankiert, in denen Bildung als Abrichtung für den Arbeitsmarkt oder Verschärfung von Ausschlussstrukturen verstanden wird. Zwischen diesen Positionen finden sich zahlreiche spannende inhaltliche und methodische Kontroversen, die es zu diskutieren gilt. Im Seminar soll der Frage „Was ist Bildung?“ unter verschiedenen Gesichtspunkten nachgegangen werden. Anhand von historischen Texten der Philosophie und verwandten Disziplinen soll die Genese und Wandlung des Konzepts „Bildung“ zunächst rekonstruierend nachverfolgt werden. Im zweiten Teil wenden wir uns dann modernen Texten sowohl vertiefender, wie auch kritischer Natur zu, um – auf diesem historisch-systematischen Fundament aufbauend – zentralen Themen gegenwärtiger bildungspolitischer Modelle und Fragen zu begegnen. Das Seminar setzt eine aktive Vorbereitung der zu lesenden Texte voraus. Zu diesem Zweck sind zu Beginn des Semesters Lektüreübungen in Form von zu verfassenden Thesenpapieren vorgesehen, deren erfolgreiche Anfertigung Teil der AQT sind. Ein genauer Veranstaltungsplan und eine Lektüreliste werden in der ersten Sitzung besprochen.