L.030.35590 Domestizierungsgeschichte des Computers

Lehrende: Dr. Monique Miggelbrink

Veranstaltungsart: Blockveranstaltung

Orga-Einheit: Medienwissenschaft

Anzeige im Stundenplan:

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Kommentar:
Wie wurde der Computer zum Personal Computer? Welche Rolle spielt dabei das Zuhause als Ort des Mediengebrauchs? Im Verlauf seiner Domestizierung, d.h. der Integration in häusliche Routinen, lässt sich ein zunehmendes Blackboxing des Computers beobachten: Von den offenen Bastlersets Ende der 1970er-Jahre, über modulare Gestaltungen hin zur geschlossenen beigen IBM-Box, die Anfang der 1980er-Jahre zum Design- und Industrie-Standard wird. Parallel zu dieser Entwicklung der Schließung der Hardware kommen zunehmend Softwareanwendungen auf den Markt, deren Interfaces immer nutzerfreundlicher werden.
Im Seminar widmen wir uns frühen Gestaltungen und Gebrauchsszenarien des Heimcomputers. Als Material diskutieren wir sowohl Primär- als auch Sekundärtexte zur Geschichte des Personal Computing und ziehen zeitgenössische populäre Quellen wie Zeitschriftenartikel heran. Hierbei geht es auch darum, Versprechen der Industrie und Wünsche der Nutzer herauszustellen, die die Implementierung von Computern ins Haus begleiten. Wie werden im Laufe der Zeit unterschiedliche Nutzertypen an den Computer angeschlossen? Welche Vorstellungen von Personalisierung bzw. Intimität und Technik stehen hinter dieser Entwicklung? Um solchen Fragen nachzugehen, werden wir diese und weitere medienwissenschaftliche Konzepte, wie etwa das des Zuhauses, kritisch hinterfragen und ihre Relevanz für heutige Computerkulturen herausstellen.