Lehrende: Anne Weber
Veranstaltungsart:
Proseminar
Orga-Einheit: Theologie kath.
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 30
Literatur:
DU¨WELL, M. / HU¨BENTHAL, C. / WERNER, M. H. (Hg.): Handbuch Ethik, Stuttgart (u.a) 2002.
LIST, E./ PAUER-STUDER H. (Hg.): Denkverha¨ltnisse. Feminismus und Kritik, Frankfurt/Main 1989.
HUNOLD, G. W./ LAUBACH, T. / GREIS, A. (Hg.): Theologische Ethik. Ein Werkbuch, Tu¨bingen (u.a.) 2000.
MIETH, D.: Kleine Ethikschule, Freiburg/Br. (u.a) 2004.
NAGL-DOCEKAL, H./PAUER-STUDER, H. (Hg.): Jenseits der Geschlechtermoral. Beitra¨ge zur feministischen Ethik, Frankfurt/Main 1993.
NIDA-RU¨MELIN, J. (Hg.): Angewandte Ethik. Die Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Ein Handbuch, Stuttgart 1996.
PAUER-STUDER, H.: Das Andere der Gerechtigkeit. Moraltheorie im Kontext der Geschlechterdifferenz, Berlin 1996.
OTT, K.: Moralbegru¨ndungen zur Einfu¨hrung, Hamburg 2001.
QUANTE, M.: Einführung in die Allgemeine Ethik, Darmstadt 2003.
Kommentar:
Wenn Ethik sich nicht auf den Status der „Fahrradbremse an einem Interkontinentalflugzeug“ (Ulrich Beck) festlegen lassen will, wird es erforderlich neben Begründungsfragen besonders auch die technologischen Fortschritte der nächsten Jahrzehnte zu antizipieren. Unter diesem Anspruch erhält die ethische Reflexion einen prophylaktischen Charakter und kann im Kanon der Kultur- und Geisteswissenschaften die Entwicklungen spätmoderner Industriegesellschaften nicht nur kommentieren, sondern sinnvoll mitgestalten und so die demokratischen Werte auch angesichts versagender Lebensweltintegration je neu erinnern.
Vor diesem Hintergrund dieser Profilierung will das Seminar nun zum einen zwar die klassischen Begründungsmodelle vorstellen und dabei zugleich nach dem Proprium theologischer Ethiken fragen. Einführend gilt es deshalb entsprechend klassische Positionen vorzustellen und für ethische Argumentationsgänge zu sensibilisieren. Zum anderen sollen jedoch explizit bioethische Fragen und Fallbeispiele aus den Bereichen der Gentechnologie und der Intensivmedizin in den Blick genommen werden. Der besondere Fokus auf die interreligiösen Unterschiede oder Konvergenzen bei der Beurteilung dieser Fragen bzw. die im Hintergrund stehenden Menschen-, Welt-, und/oder Gottesbilder, verhindert zudem die Fortsetzung einer eurozentristischen Verjüngungen auf die westliche Welt als normatives Wissenschaftszentrum.
Die Lehrveranstaltung richtet sich an alle BA- und Lehramt-Studierende der Theologie (aller Religionen) und anderer Fächer der Kulturwissenschaften. Grundkenntnisse werden begrüßt, sind jedoch nicht obligatorisch. Weil es in einer kontextsensiblen Ethik keine letzten Antworten geben kann und die verständigungsorientierte Beschäftigung mit anderen Positionen die Grundvoraussetzung diskursiver Rechtfertigung ist, wird von den Teilnehmenden ein wissenschaftlich-respektvoller Umgang miteinander erwartet. Dazu gehört neben dem Versuch die eigenen Beiträge argumentativ zu begründen, oder zumindest als persönliche Meinungen kenntlich zu machen, besonders auch eine empathische, nicht-verurteilende Grundhaltung auch dort wo die eigene Meinung der eines anderen widerspricht.
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