L.053.00412 Science-Fiction und Religion

Lehrende: Dr. Inge Kirsner; Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke; Dr. Maike Schult

Veranstaltungsart: Blockveranstaltung

Orga-Einheit: Theologie ev.

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Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 12

Literatur:
Hrotic, Steven: Religion in science fiction. The evolution of an idea and the extinction of a genre, London 2016.
McGrath, James F.: Religion and science fiction, Eugene 2012.
Nahin, Paul J.: Holy Sci-Fi! Where science fiction and religion intersect, New York/Heidelberg/Dordrecht/London 2014.
Rüster, Johannes: All-Macht und Raum-Zeit. Gottesbilder in der englischsprachigen Fantasy und Science Fiction, Berlin 2007.
Waltemathe, Michael/Levinson, Paul (Hg.): Touching the Face of the Cosmos. On the Intersection of Space travel and Religion, Fordham 2016.

Kazuo Ishiguro, Alles, was wir geben mussten, München 2005 (OT: Never let me go)

Kommentar:
"Science-Fiction" ist ein Kunstwort. Es bringt Wissenschaft und Erzählung zusammen und hat sich als Gattungsbegriff durchgesetzt für Narrative, die sich mit künftigen Welten befassen. Schon Platons "Staat" und Morus' "Utopia" lassen sich darunter verbuchen. Als erster Science-Fiction-Schriftsteller der Moderne gilt jedoch Jules Verne (1828-1905), dessen einst phantastisch anmutende Visionen wie eine Reise zum Mond durch technischen Fortschritt längst Wirklichkeit geworden sind. SF sucht die Gegenwart auf eine Zukunft hin zu deuten und damit zu übersteigen, also: zu transzendieren. Das macht sie auch theologisch interessant.

Die Tagung in Hofgeismar hat in diesem Jahr drei Schwerpunkte, die in Paderborn vorbereitet werden:

1. Theoretische Reflexion von Religion und Science-Fiction (theologisch/literaturwissenschaftlich)
2. Einzelstudien religiöser Aspekte der literarischen Gattung Science-Fiction (Workshops)
3. Wenn Fiction zu Science wird – zu den theologischen Aspekten der Raumfahrtforschung

Für uns in Paderborn wird auch ein Roman eine Rolle spielen: "Alles, was wir geben mussten" des Nobelpreisträgers für Literatur, Kazuo Ishiguro, ist die Geschichte des (fast) ganz normalen Alltags in einem englischen Internat, dessen wahre Natur beiläufig entfaltet wird. Diesem leisen Horror gehen wir nach mit dem Ziel, einen Workshop während des Blockseminars anzubieten, das Werk mit ähnlichen Science-Fiction-Szenarien ("Die Insel") im Hinblick auf das Gottes- und Menschenbild zu vergleichen und uns so in die Gesamttagung einzubringen.

Wichtige Hinweise:
Die Treffen in Paderborn dienen zur Vorbereitung eines gemeinsamen Workshops, der in Hofgeismar angeboten werden soll. Die Einzeltermine sind darum ebenso verbindlich wie die Teilnahme an dem kompletten Blockwochenende und nicht verhandelbar.