L.052.21032 Strukturwandel der Öffentlichkeit in der Moderne

Lehrende: Prof. Dr. Hannelore Bublitz

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft

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Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Literatur:
Jürgen Habermas (Hg.): Strukturwandel der Öffentlichkeit. Neuwied 1968; 1990.

Richard Sennett (Hg.): Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. 1986; 2008

Andreas Reckwitz: Das hybride Subjekt. 2006.

Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten. Frankfurt am Main 2017.

Reckwitz, Andreas (2016): „ Die Transformation der Sichtbarkeitsordnungen“. In: Ders.: Kreativität und soziale Praxis. Studien zur Sozial- und Gesellschaftstheorie. Bielefeld, S. 271-284.

Reichert, Ramon (2008): Amateure im Netz. Selbstmanagement und Wissenstechnik im Web 2.0 Bielefeld: Transkript Verlag.

Spreen, Dierk (2015): Upgrade-Kultur. Der Körper in der Enhancement-Gesellschaft. Bielefeld: Transkript.

Kommentar:
In der bürgerlichen Gesellschaft konstituiert sich die Trennung von Öffentlichkeit und Privatsphäre. Jürgen Habermas analysierte den Strukturwandel der bürgerlichen Öffentlichkeit  durch kapitalistische Formen des Konsums und der Veränderung der Privatsphäre. Analysen der Gegenwartsgesellschaft konstatieren, dass sich im Zuge der Globalisierung der Kommunikation und der Ökonomie beide Sphären massiv verändert haben. Das Allgemeine tritt in den Hintergrund, das Besondere, Einzigartige  und Singuläre besetzt die gesellschaftliche Bühne. Die spätmoderne Ökonomie richtet sich auf die Personalisierung der Produkte.
Prozesse der Vermarktung und mediale Praktiken erfordern und bewirken die Einbeziehung des ehemals Privaten in den ökonomischen Prozess der Wertschöpfung. Die Vermarktung des Menschen ist eingebunden in eine Kultur des Upgrading und das  entsprechende Projekt der (Selbst-)Optimierung. Die permanente Rückkoppelung mit Messwerten, Listen und Rankings gehört ebenso zum Alltag der Vielen wie Formen des optimierenden Selbstmanagements.

Das Seminar rekonstruiert Dynamiken und Prozesse des gesellschaftlichen Strukturwandels mit Blick auf aktuelle Konzepte und Kontroversen in den Kultur- und Sozialwissenschaften.