Lehrende: Dr. Elisa Linseisen; Dr. Serjoscha Wiemer
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Kommentar: Mit Spielshows, Rätsel- und Talentwettbewerben oder mit der Übertragung von Fußballspielen sind Spiele fester Bestandteil des Formenrepertoires beispielsweise der Fernsehunterhaltungskultur. In Computerspielen wird ‚Spielen‘ handlungsleitend für den Umgang mit digitalen Objekten und Interfaces. Spiele sind jedoch nicht nur ‚Inhalte‘ oder ‚Formen‘ von Unterhaltungskultur; sie dienen als ‚mathematische Spiele‘ auch zur Formalisierungen ökonomischer Theorien, oder für die Quantifizierung von Konfliktsituationen. Über Spiele als im engeren Sinne ‚mediale Formen‘ hinaus gibt es eine lange Tradition des philosophischen Nachdenkens über das Spiel. Bei Immanuel Kant stehen die Vermögen des Menschen in einem Verhältnis des Spiels zueinander; Johan Huizinga vermutete sogar den „Ursprung der Kultur“ im Spiel. Das Seminar vermittelt einen Überblick über einige grundlegende Ansätze zur Theorie des Spiels und zu dessen Begriffsgeschichte. Darüber hinaus sollen zeitgenössische Theorien zum Spiel gemeinsam erarbeitet werden, in denen die Medialität des Spiels sowie das Verhältnis von Spiel und Technik ins Zentrum gerückt werden. Empfohlene Lektüre zur Vorbereitung: Felix Raczkowski: Spielgrenzen und ihre Denkweisen, in: Deuber-Mankowsky und Reinhold Görling (Hrsg.): Denkweisen des Spiels. Medienphilosophische Annäherungen, Wien; Berlin: Turia + Kant 2016, S. 119-135. Flusser, Vilém: „Spiele“, in: Rötzer, Florian: Ist das Leben ein Spiel? Aspekte einer Philosophie des Spiels und eines Denkens ohne Fundamente, International Flusser lectures, Köln: König 2013, S.4-7.