L.053.00242 Kirche im Totalitarismus: Kirchlicher Widerstand in Westfalen während der nationalsozialistischen Herrschaft

Lehrende: Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke; Kirsten Schönewolff

Veranstaltungsart: Blockveranstaltung

Orga-Einheit: Theologie ev.

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Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -

Literatur:
Dahlkötter, Eva: Die Verhaftung von Pfarrer Paul Dahlkötter, Lippstadt (9.-15. August 1939, Steinwache in Dortmund). Das Tagebuch von Frau Hanna Dahlkötter; in: JWKG 100 (2005), 461-486.
Kreutler, Erika: Die ersten Theologinnen in Westfalen. 1919-1974. Bielefeld 2007 (Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte 32).
Noss, Peter: Die Kirchenprovinz Westfalen 1933-1945; in: Gailus, M. und Krogel, W. (Hg.): Von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen. Regionalstudien zu Protestantismus, Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte 1930 bis 2000. Berlin 2006, 222-280.
Spehr, Christopher (Hg.): Ludwig Steil (1900-1945). Nach einem Lebensbild von Gusti Steil. Neukirchen-Vluyn 2015.

Kommentar:

Das Seminar beschäftigt sich mit der Situation Evangelischer Christ*innen und Christen in der Zeit des Nationalsozialismus in Westfalen. Dabei kommt die organisatorische Gestalt der Kirchen in der Weimarer Republik ebenso in den Blick wie prägende gesellschaftliche Einflüsse. Neben neuerer Literatur soll die konkrete Situation einzelner Gemeinden und der in ihnen arbeitenden Pfarrer und ihrer Familien nachgezeichnet werden. Dazu treffen sich die Teilnehmer*innen am 2. Seminartag in Lippstadt. Die dortige Pfarrfrau Johanna Dahlkötter hat ihr Erleben in Briefen und Tagebüchern dokumentiert.

Am 3. Seminartag werden wir (neben einem Besuch der Steinwache am Dortmunder Hauptbahnhof) uns mit Hans Ehrenberg und Ludwig Steil beschäftigen. Ehrenberg musste wegen seiner jüdischen Herkunft sein Pfarramt in Bochum verlassen und nach England emigrieren. Der Herner Pfarrer Steil wurde Ende 1945 nach einer Vortragsreihe verhaftet und starb an den Folgen von Transport und Haft im Konzentrationslager Dachau. Seine Frau Gusti geht einen für eine Theologin jener Zeit exemplarischen Weg.