L.030.35140 Glitch?! – Zur Medientheorie und -ästhetik der Störung

Lehrende: Dr. Elisa Linseisen; Dr. Serjoscha Wiemer

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Medienwissenschaft

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Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Kommentar:
In medien- und kulturtheoretischen Ansätzen werden Rauschen & Störung häufig als kritische Figur der Unterbrechung oder als Quelle plötzlicher Erkenntnis thematisiert. Störungen werden mit der Hoffnung aufgeladen, den Schleier der Illusion zerreißen zu können, und die 'Wahrheit' der Apparate zu entblößen; der Filmriss, die Sendeunterbrechung, der Schnee auf dem Fernseher, der 'blue screen of death' beim unvermeidlichen Computerabsturz sind Beispiele, in denen die 'Apparatur selbst' an der Oberfläche wahrnehmbar werden kann.
Das Seminar will der Bedeutung der 'Störung' in unterschiedlichen Theorien nachgehen und fragt nach ihrem ästhetischen, erkenntnistheoretischen und utopischen Potenzial. Zugleich sollen exemplarisch künstlerische Arbeiten diskutiert werden (Games, Musik, Video, Netzkunst), in denen die Erforschung von (medientechnisch generierten) 'Störungen' explizit zum Programm erhoben wird, wie etwa in der zeitgenössischen Glitch-Art.
Darüber hinaus werden politische und popkulturelle Formen von Störung in den Blick genommen werden.
Empfohlene Literatur zur Vorbereitung:
Menkman, Rosa: „Glitch Studies Manifesto“, in: Video Vortex Reader II: moving images beyond YouTube, S. 336–347. Online: Glitch Studies Manifesto, in: http://networkcultures.org/videovortex/vv-reader/
Gansel, Carsten und Norman Ächtler (Hrsg.): Das Prinzip Störung in den Geistes-und Sozialwissenschaften, Berlin; Boston: De Gruyter 2013 (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Band 133).