Lehrende: Prof. Dr. Matthias Millard
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Theologie ev.
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Übersetzung: Septuaginta deutsch. Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung, hg.v. Wolfgang Kraus und Martin Karrer, Stuttgart 2. Auflage 2010 (ggf. zur Anschaffung empfohlen) Allgemeine Literatur zur Einführung: Ernst Haag, Das hellenistische Zeitalter. Israel und die Bibel im 4. bis 1. Jahrhundert v. Chr., Stuttgart 2003 Reinhard Gregor Kratz, Translatio Imperii. Untersuchungen zu den aramäischen Danielerzählungen und ihrem theologiegeschichtlichen Umfeld, Neukirchen-Vluyn 1991 Kristin De Troyer, Die Septuaginta und die Endgestalt des Alten Testaments. Untersuchungen zur Entstehung alttestamentlicher Texte, Göttingen 2005 Exemplarisches Einzelnes: Dominik Helms, Konfliktfelder der Diaspora und die Löwengrube. Zur Eigenart von Daniel in der Löwengrbe in der Hebräischen Bibel und der Septuaginta, Berlin u.a. 2014 Christina Leisering, Susanna und der Sündenfall der Ältesten. Eine vergleichende Studie zu den Geschlechterkonstruktionen der Septuaginta- und Theodotionfassung von Dan 13 und ihren intertextuellen Bezügen, Münster 2008 Andreas Wysny, Die Erzählungen von Bel und dem Drachen. Untersuchungen zu Dan 14, Stuttgart 1996
Kommentar: Die Spätphase der Entstehung des Alten Testaments im Übergang zwischen dem persischen und dem hellenistischen Zeitalter gilt oft als wenig produktiv - vielleicht nur, weil sie nicht oft in den Blick kommt. Diese Phase ist aber wichtig, weil hier die vorhandenen älteren Traditionen gebündelt werden und unterschiedliche Konzepte der Theologie der Bibel entstehen. Diese Konzepte haben dann zu unterschiedlichen Formen der Bibel geführt, die bis heute in verschiedenen Formen des Kanons der Bibel erhalten geblieben sind und die auch noch im Neuen Testament weiterwirken. Neben der notwendigen Wahrnehmung des allgemeinen Forschungsstandes werden wir dabei Fallbeispiele in den Blick nehmen, in denen die griechische Übersetzung einen anderen Bibeltext als der überlieferte hebräische Text bietet. Das kann auch ohne eigene Sprachkenntnisse des Hebräischen oder Griechischen gelingen, weil es dazu jeweils Übersetzungen gibt. Wir nehmen dabei verschiedene Bibeltexte in den Blick (Vorschläge willkommen!). Einen breiteren Raum kann dabei insbesondere das Danielbuch einnehmen, weil hier wie in einem Brennglas verschiedene Themen und Positionen in den Blick kommen. Inhaltlich geht es dabei z.B. um das Leben im Exil, welche Rolle die Tora hat und welche Gebote besonders wichtig sind, was ein Prophet ist und wie sein Verhältnis zur Geschichtsdeutung, Weisheit und Apokalyptik zu bestimmen ist.