Lehrende: Dr. Maike Schult
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Theologie ev.
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Erikson, Erik H.: Identität und Lebenszyklus. Drei Aufsätze, Frankfurt am Main 1980 (6. Auflage). Schweitzer, Friedrich: Lebensgeschichte und Religion. Religiöse Entwicklung und Erziehung im Kindes- und Jugendalter, Gütersloh 2007 (6. Auflage). Sparn, Walter (Hg.): Wer schreibt meine Lebensgeschichte? Biographie, Autobiographie, Hagiographie und ihre Entstehungszusammenhänge, Gütersloh 1990.
Kommentar: Die persönliche Lebensgeschichte gehört zum Subjekt wie die eigene Haut. Sie konturiert das Selbstbild und erneuert sich ständig durch immer neues Erzählen, Deuten und Weiterschreiben. Moderne Religionspädagogik interessiert sich in besonderer Weise für die Biographie des Einzelnen. Sie erforscht die Rolle von Religion im Lebenslauf und sieht eine ihrer Aufgaben darin, Menschen lebensgeschichtlich zu begleiten und Prozesse der Identitätsfindung zu unterstützen. In diesem Seminar machen wir den lebensgeschichtlichen Ansatz zum Gegenstand der Reflexion. Wir beleuchten klassisch wiederkehrende Umbruchsituationen in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, in denen das eigene Lebenskonzept sich nicht mehr von selbst versteht und in den Bruchstücken des Daseins nach dem „roten Faden“ gesucht wird. Wir fragen danach, wie und durch wen sich die kollektive Geschichte des Christentums in unsere eigene Lebensgeschichte eingeschrieben hat und wie es den Blick aufs Leben verändert, wenn es vor Gott erzählt und mit seinen Augen angesehen wird. Das Seminar führt exemplarisch ein in religionspädagogische Themen- und Handlungsfelder und zielt darauf ab, eine Sprachfähigkeit für die eigene religiöse Sozialisation zu entwickeln und den Geschichten der anderen mit Verständnis zu begegnen.