Lehrende: Prof. Dr. Herbert Haslinger; Anne Niederwestberg
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Theologie kath.
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 25
Literatur:
BECKER, HANSJAKOB/EINIG, BERNHARD/ULLRICH, PETER-OTTO (Hg.): Im Angesicht des Todes. Ein interdisziplinäres Kompendium. 2 Bände, St. Ottilien (EOS Verlag) 1987.
HELLER, ANDREAS/HEIMERL, KATHARINA/HUSEBÖ, STEIN (Hg.): Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun – Wie alte Menschen würdig sterben können, Freiburg i.Br. (Lambertus) 1999.
HELLER, BIRGIT: Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung, Freiburg i.Br. (Lambertus) 2012.
PISARSKI, WALDEMAR: Anders trauern – anders leben, München (Chr. Kaiser) 1982.
SMEDING, RUTHMARIJKE/ HEITKÖNIG-WILP, MARGARETE (Hg.): Trauer erschliessen. Eine Tafel der Gezeiten, Esslingen (Hospiz Verlag) 2010.
SPIEGEL, YORICK: Der Prozess des Trauerns. Analyse und Beratung, München (Chr. Kaiser) 1973 (71989).
WILKENING, KARIN: Wir leben endlich. Zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1997.
Kommentar:
„Wenn man den Pfarrer braucht …“ Diese feststehende Redewendung diente in früheren Zeiten als Signal dafür, dass ein Mensch an jenem extremen Punkt angelangt ist, an welchem sein Leben zu Ende geht und er den kirchlichen Beistand des Seelsorgers benötigt. So sehr sich heutige Formen des Lebens gegenüber diesen „früheren Zeiten“ gewandelt haben mögen, nach wie vor bilden Sterben, Tod und Trauer Wirklichkeiten des Lebens, welche die betroffenen Menschen, seien es Sterbende oder Trauernde, an Grenzen bringen. Nicht wenige Menschen erleben diese Situationen als Zusammenbruch ihres bisherigen Lebens. Bisher nicht verspürte oder verschüttete Fragen nach Sinn und Möglichkeit des diesseitigen und eines jenseitigen Lebens brechen auf. Insbesondere Kinder und Jugendliche erfahren das Sterben eines nahestehenden Menschen als einen bislang unbekannten, mitunter unheimlichen Vorgang, der sie in ihrem Innersten trifft und mit dem umzugehen sie lernen müssen – sei es durch Einbettung in der Familie, sei es durch seelsorgliche Hilfe, sei es durch Deutung und Wissensvermittlung im Unterricht. Insofern handelt es sich bei Sterben, Tod und Trauer weiterhin um jene ernsten Phasen des Lebenslaufs, an denen Menschen unvermindert „den Pfarrer brauchen“, d.h. die Hilfe der Kirche, ihrer Seelsorger/innen und ihrer Lehrer/innen benötigen.
Das Seminar möchte Gelegenheit bieten, sich dem Wirklichkeitskomplex, der mit den Begriffen „Sterben, Tod und Trauer“ umrissen ist, einmal intensiver zu widmen und dabei Hintergründe zu erkunden, die im Alltagsbetrieb des gesellschaftlichen Lebens oft ausgeblendet bleiben. Zwei Fragestellungen werden sich dabei wie ein roter Faden durchziehen:
• Wie haben sich in unserem gesellschaftlich-kulturellen Kontext Einstellungen, Praktiken, Rahmenbedingungen usw. beim Umgang mit Sterben, Tod und Trauer entwickelt?
• Welche Anforderungen an das kirchliche Handeln bestehen heute in Hinblick auf die Bewältigung dieser an die Grenzen führenden Lebenserfahrungen?
Teilnahmeanforderungen:
• Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer übernimmt die inhaltliche wie auch didaktische Gestaltung einer Seminarsitzung zu einem der zu Beginn verteilten Themen (gegebenenfalls werden Themen gemeinsam von zwei Studierenden bearbeitet).
Die Teilnehmenden sind nachdrücklich gebeten, sich nur dann zum Seminar anzumelden, wenn sie diese Gestaltung einer Seminarsitzung auch tatsächlich übernehmen können und wollen.
• Für den Teilnahmenachweis ist neben der Sitzungsgestaltung die kontinuierliche Teilnahme erforderlich.
• Für einen (benoteten) Leistungsnachweis ist neben der Sitzungsgestaltung und kontinuierlichen Teilnahme die Ausarbeitung des Referates zu einer schriftlichen Hausarbeit erforderlich.
Wichtige Hinweise:
MA Ed.: Bitte beachten Sie: In dieser Veranstaltung kann nur eine Studienleistung für die Mastermodule erbracht werden (keine Möglichkeit zur PL!)
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