Lehrende: Dr. Andreas Bedenbender; Manuel Kemper
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Theologie ev.
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Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 40
Literatur:
Drei aktuelle Ansätze:
H.Thyen, Das Johannesevangelium (Reihe: Handbuch zum Neuen Testament), Tübingen 2005.
(teilweise hochsymbolisch Auslegung, sehr komplex, sehr interessant)
T.Veerkamp, Das Evangelium nach Johannes übersetzt und mit Anmerkungen versehen, TeKo, Sonderheft 2015
(sehr interessante, weitgehend konkordante Übersetzung)
ders., Der Abschied des Messias. Eine Auslegung des Johannesevangelium.
I.Teil: Johannes 1,1-10,21, TeKo 109-111 (2006)
II.Teil: Johannes 10,22-21,25, TeKo 113-115 (2007)
(eine Auslegung, die gleichermaßen politisch und gesamtbiblisch orientiert ist)
K.Wengst, Das Johannesevangelium (Reihe: theologischer Kommentar zum Neuen Testament), Stuttgart:
1. Teilband: Kapitel 1-10, 2., durchges. und erg. Aufl. 2004
2. Teilband: Kapitel 11-21,2., durchges. und erg. Aufl. 2007
(sozialgeschichtlich und politisch orientiert, nimmt Einsichten des jüdischen-christlichen Dialogs auf)
Zwei ältere Ansätze zur Vertiefung:
R.Bultmann, Das Evangelium des Johannes (Reihe:Meyers Kommentar), Göttingen, 14.Aufl.1956 (ein Klassiker - methodisch höchst bedenklich, aber immer noch faszinierend)
Ch.K.Barrett, Das Evangelium nach Johannes (Reihe: Meyers Kommentar), Göttingen 1990 (wird hier eher der Vollständigkeit halber angeführt).
Kommentar:
Das Joh-Ev ist ein höchst eigenartiger Text. Wir hören vieles, was sich in keinem anderen Evangelium findet und die Zentralgestalt der Handlung, der johanneische Jesus, erscheint uns ungleich fremder als seine drei synoptischen Namenvettern. Gleichzeitg gibt es aber ein Reihe von Stellen, an denen sich "Johannes" und die drei synoptischen Evangelien auf bemerkenswerte Weise berühren. Die Geschichten des Joh-Ev sind dadurch oft gleichzeitig rätselhaft und vertraut - Grund genug, um sich mit ihnen näher zu beschäftigen. Ziel des Seminars ist es zunächst, die Logik des Joh-Ev zu verstehen: Wie funktionieren die einzelnen Geschichten in sich selbst, wie funktionieren sie innerhalb des gesamten Evangliums? Bei ausgewählten Episoden wird es des weiteren darum gehen, sie zu ihren Parallelen in den synoptischen Evangelien ins Verhältnis zu setzen. Und schließlich ist es ein Ziel der Veranstaltung, die "literarische Welt" des Joh-Ev auf die äußere Welt zu beziehen, in der dieser Text entstanden ist: Worauf richtet sich die vom Text geforderte "Liebe" in der Realität, und was ist der tatsächliche Hintergrund für den tödlichen Hass, der Jesus immer wieder entgegenschlägt? Wer sind "die Juden", und welche Rolle spielt Rom?
M.a.W.: Es geht darum, die symbolisch allegorische Sprache des Joh-Ev politisch zu entschlüsseln.
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