L.052.21031 Die - heilige - Mutter. Mütterlichkeit und Mutterliebe im Wandel

Lehrende: Prof. Dr. Hannelore Bublitz

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft

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Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Voraussetzungen und Empfehlungen:
Grundlegende sozialwissenschaftliche und geschlechtertheoretische Kenntnisse

Zielgruppe:
Studierende des Masterstudiengangs Kultur und Gesellschaft/Gender Studies und Vertiefung im Lehramtsstudium

Literatur:
Badinter, Elisabeth (1991): Die Mutterliebe. Geschichte eines Gefühls vom 17. Jahrhundert bis heute. München/Zürich.

Badinter, Elisabeth (2010): Der Konflikt: Die Frau und die Mutter. München.

Donath, Orna (2014): Regretting motherhood: A sociopolitical Analysis. IN: Signs. Journal of Women in Culture and Society. Vol 40, Nr. 2.

Mundlos, Christina (2010): Die traditionelle Mutterrolle als Heilsversprechen: Argumentationsanalyse am Beispiel Eva Herrmann und Christa Meves.

Dies, (2013): Mütterterror. Angst, Neid und Aggressionen unter Müttern. Marburg.

Opitz, Claudia (2002): Pflicht-Gefühl. Zur Codierung von Mutterliebe zwischen Renaissance und Aufklärung. In: Querelle des femmes, S. 154-170.

Vinken, Barbara (2011): Die deutsche Mutter: Der lange Schatten eines Mythos. Hamburg.

Kommentar:
Mutterschaft erscheint als natürliche Pflicht, Mutterliebe als natürliches Gefühl. Sie wird, ebenso wie Mütterlichkeit mystifiziert und überhöht. Auf der anderen Seite erscheint Mutterliebe als „erfundene“ und „propagierte“ Empfindung (Badinter 1991); haben Gender und Queer Studies das Phänomen der Mutterschaft entnaturalisiert und auf die Diversität von Mutterschaft und Mutterliebe, abhängig von ethnischen, religiösen und klassenspezifischen Zugehörigkeiten, aber auch heteronormativen und queeren Geschlechterverhältnissen, hingewiesen.
Die Veranstaltung diskutiert Mütterlichkeit und Mutterliebe auf dem Hintergrund aktueller Debatten als ideologische kulturelle Konstrukte, die historisch situiert sind.