Lehrende: Kirsten Heusgen
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Textilgestaltung
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35
Literatur: Gruber, Alain (1984): Chinoiserie: der Einfluss Chinas auf die europäische Kunst, 17.-19.Jahrhundert: Ausstellung; Riggisberg, 6. Mai - 28. Oktober 1984. Bern: Abegg Stiftung Bern (Sign. KEK1038) Hallinger, Johannes Franz (1996): Das Ende der Chinoiserie: die Auflösung eines Phänomens der Kunst in der Zeit der Aufklärung. Beiträge zur Kunstwissenschaft; Band 66. München: Scaneg (Sign. KCU1292) Jarry, Madeleine (1981): China und Europa. Der Einfluss Chinas auf die angewandten Künste Europas. Stuttgart (Sign. JZE1089) Jolly, Anna (2006): A taste for the Exotic: Foreign Influence on Early Eightteenth-Century Silk Design. Riggisberger Berichte 14. Bern: Abegg-Stiftung (Sign. JZXE1631)
Kommentar: Die Faszination für chinesische Seide setzte bereits in der Antike in Europa ein und sie war ein Symbol für Herrschaft, Reichtum und Schönheit. Im Römischen Reich kleideten sich nur die obersten Eliten mit diesem kostbaren Gewebe, das die Grenzen der damals vorstellbaren Welt durchkreuzte. Denn die Kunst der Seidenproduktion war Jahrhunderte lang ein wohlgehütetes Geheimnis Asiens und vor allem Chinas. Mit dem Export des Seiden gelangten jedoch nicht nur das bloße ‚Material‘ nach Europa, sondern auch eine gesamte chinesische Stil- und Designvielfalt, die die Menschen in der Frühen Neuzeit reich fabulieren ließ und das Interesse an dem asiatisch ‚Fremdem‘ weckte. Als Folge dieser China-Leidenschaft entwickelten sich in Europa verschiedene China-Moden, die aus und mit den chinesischen Originalen etwas Neues schufen: die Chinoiserien. In dem Seminar steht die Vermittlung der Kulturgeschichte der chinesischen Seide und der Chinoiserien in Zentrum. Aus einer textil- und kulturwissenschaftlichen Perspektiven wird sich dem Phänomen der China-Moden und Chinoiserien auf drei Ebenen genähert: 1. textiltechnische Grundlagen zur Herstellung von chinesischen Seidenstoffen werden erarbeitet; 2. ein ikonographischer Zugang zur Analyse der Muster-, Motiv, Stil- und Designentwicklung wird erörtert und 3. ein soziokultureller und kunsthistorischer Zugang zum Verständnis der China-Leidenschaft vom Barock bis zur Gegenwart aufgezeigt.
Wichtige Hinweise: Alle interessierten Studierenden kommen bitte zur 1. Seminarstunde. Studierende, die einen Platz in Paul reservieren konnten und nicht zur 1. Seminarstunde erscheinen, verlieren den Anspruch auf ihren Seminarplatz.