Lehrende: Dr. Christina Möller
Veranstaltungsart: Blockveranstaltung
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Voraussetzungen und Empfehlungen: Das Lektüreseminar erfordert eine aktive Teilnahme, regelmäßige Textlektüre/Vorbereitung, ggf. Präsentationen sowie die Beteiligung an Diskussionen.
Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.
Kommentar: Mit der Bildungsexpansion ab den 1960er Jahren hat sich die Bedeutung von Bildung zunehmend erhöht. Bildung ist im Zuge gesellschaftlicher Transformation zur sogenannten Leistungs- und Wissensgesellschaft auch zu einem bedeutsamen Selektionsfaktor für In- und Exklusion geworden; d. h. die Lebens- und Teilhabechancen hängen mehr und mehr von Bildung, gemessen auch und vor allem von institutionell erworbenen Bildungszertifikaten ab. Das meritokratische Prinzip unserer westlichen Gesellschaft unterstellt, dass der Erfolg im Bildungssystem von der eigenen Leistung abhängt und dass jeder prinzipiell die Möglichkeit hat, vom Arbeitersohn zum Professor aufzusteigen. In der sozialen Wirklichkeit aber zeigt sich, dass wichtige Selektionslinien entlang der sozialen Herkunft, aber auch nach Geschlecht oder Migrationsstatus verlaufen und ‚Chancengleichheit‘ eine Illusion darstellt. Dieser ‚Illusion der Chancengleichheit‘ gilt es im Lektüreseminar gemeinsam aufzuspüren. Pierre Bourdieus Konzepte und seine Studien zum Verhältnis zwischen den sozialen Positionen von Subjekten und dem französischen Bildungssystem in den späten Jahren des letzten Jahrhunderts besitzen auch für heutige Selektionsmuster hinsichtlich der Bildungs- und Teilhabechancen eine hohe Erklärungskraft. Seine Thesen werden anhand von Primär- und Sekundärtexten erarbeitet und diskutiert.