Lehrende: Sebastian Bischoff
Veranstaltungsart:
Grundseminar
Orga-Einheit: Geschichte
Anzeige im Stundenplan:
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 35
Literatur:
Epstein, Klaus, The Development of German-Austrian War Aims in the Spring of 1917, in: Journal of Central European Affairs 17 (1957), S. 24-47.
Fischer, Fritz, Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18. 3., verb. Aufl., Düsseldorf 1964.
Malone, Gifford D., War Aims toward Germany, in: Alexander Dallin u.a.: Russian Diplomacy and Eastern Europe 1914–1917, New York 1963, S. 124-161.
Renouvin, Pierre, Die Kriegsziele der französischen Regierung 1914-1918, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 17 (1966) 3, S. 129-168.
Soutou, Georges-Henri, Die Kriegsziele des Deutschen Reiches, Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten während des Ersten Weltkrieges. Ein Vergleich, in: Wolfgang Michalka (Hrsg.), Der Erste Weltkrieg: Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München 1994, S. 28-53.
Kommentar:
Der zeitgenössische Papst Benedikt XV. sprach vom Ersten Weltkrieg als „inutile strage“, als „unnützem Blutbad“, und auch heute wird noch oft von einem „sinnlosen Krieg“ gesprochen. Doch wer allerorten Sinnlosigkeit sieht, lässt nicht nur die Deutung zu, dass ein „sinnvolles“ oder „nützliches Blutbad“ denkbar ist, sondern fügt auch einer Erklärung, wie es zu dem millionenfachen Morden kam, wenig hinzu. In dem Seminar soll auf drei Ebenen der Frage, warum und mit welchem Zweck die Nationen 1914 in den Weltkrieg zogen, nachgegangen werden. Erstens sollen die Kriegsziele in den jeweiligen kriegsführenden Nationen und ihr Wechselverhältnis, aber auch die darin aufscheinenden innenpolitischen Fraktionskämpfe analysiert werden. Zum Zweiten soll die nicht nur zeitgenössisch heftig geführte Debatte, worin denn die jeweiligen Ziele ihre Ursache haben könnten, untersucht werden. Und schließlich wird die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Kriegsziele nach 1945, die eng mit der Schuldfrage verbunden war und in Deutschland als „Fischer-Debatte“ bekannt ist, Gegenstand des Seminars sein. Die Bereitschaft zur Vorbereitung einer Sitzung in einem Team von zwei bis drei Studierenden wird vorausgesetzt.
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