Lehrende: Dr. Lena Weber
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Ergänzende Veranstaltungen: Methodologie und Methoden der qualitativen Sozialforschung
Kommentar: Wie kommt es dazu, dass vornehmlich Frauen Grundschullehramt studieren und unter den Informatikstudierenden sich mehrheitlich Männer finden? Ältere Studien aus dem Ansatz der „alltäglichen Lebensführung“ (Jurczyk/Rerrich 1993) und der Lebenslauf- bzw. Biografieforschung (z.B. Krüger 2001) kommen zu dem Ergebnis, dass sich Lebenschancen und -risiken für die Geschlechter unterschiedlich aufschichten. Dies äußert sich darin, dass Männer und Frauen ihren Alltag unterschiedlich organisieren und andere biografischen Entscheidungen treffen. Zum Beispiel: Während Frauen in ihren beruflichen Lebensentscheidungen sich daran orientieren ob und wie der zukünftige Beruf mit der Familie vereinbar erscheint, steht für Männer stärker im Vordergrund ob sie mit dem anvisierten Gehalt eine Familie ernähren können. Dahinter stehen gesellschaftliche Vorstellungen von geschlechtlicher Arbeitsteilung, die durch Institutionen und soziale Konstruktionen im Alltag wie im Lebensverlauf vermittelt und wechselseitig ausgetauscht werden. Die gegenwärtige soziologische Geschlechterforschung beschäftigt sich damit , ob und wie die Geschlechterverhältnisse in der Gesellschaft momentan im Wandel sind, wie man diese analytisch und empirisch erfassen und untersuchen kann. Anstoß zu dieser Forschung geben z.B. Diskurse über die „neue Väterlichkeit“ oder steigende Frauenanteile in ehemals männlich dominierten Professionen, wie der Wissenschaft.