Lehrende: Dr. Julia Gruhlich
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40
Voraussetzungen und Empfehlungen: Bereitschaft zur Lektüre und Diskussion
Zielgruppe: Das Seminar eignet sich für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene der Soziologie.
Literatur: Martin Endress (2002): Vertrauen. Bielefeld. transcript
Kommentar: Vertrauen ist im Alltag allgegenwärtig: In Liebesbeziehungen wie in politischen Beziehungen; einen Gebrauchtwagen zu kaufen erfordert ebenso Vertrauen wie internationale Bankgeschäfte. Vertrauen gilt als unerlässlich für personale und systemische Beziehungen. Doch was ist Vertrauen eigentlich? Macht es einen Unterschied von Vertrauen in einer Zweierbeziehung zu sprechen und Vertrauen zwischen Organisationen? Der Ausspruch ist bekannt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. In der Arbeitswelt gilt Vertrauen zwar als wesentliche Grundlage, kann aber Kontrolle nicht ersetzen. Kontrolle z.B. in Liebesbeziehungen wird hingegen als problematisch angesehen. Zugleich kann auch in der Organisation von Arbeit nicht alles kontrolliert werden. So müssen z.B. Vorgesetzte darauf vertrauen, dass die Angestellten ihre Aufgaben wie versprochen erfüllen. Wie steht es also um das Verhältnis von Vertrauen zu Kontrolle und wie lässt sich beides in der Arbeitsorganisation vereinen? Im Seminar wollen wir uns aus soziologischer Perspektive zunächst theoretisch mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Vertrauen auseinandersetzen und die strukturellen und kulturellen Rahmenbedingungen von Vertrauen diskutieren. Dann wenden wir uns anhand empirischer Studien der Frage zu, wie Vertrauen in Organisationen wie z.B. Schulen, Unternehmen, Verwaltungen konkret hergestellt und im Alltag stabilisiert wird. Das Seminar ermöglicht Ihnen Einblicke in klassische Grundlagentexte der soziologischen Theorie und in die empirischen Arbeiten der Organisationsanalyse, der Managementforschung sowie der Arbeits- und Industriesoziologie.