Lehrende: Prof. Dr. Hannelore Bublitz
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 40
Voraussetzungen und Empfehlungen:
Grundlagen Kultur- und sozialwissenschaftlicher Theorie
Zielgruppe:
Studierende des MA Kultur und Gesellschaft und MA Medienwissenschaften/ Mediale Kulturen
Literatur:
Bourdieu, Pierre (1984): Die feinen Unterschiede. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
von Braun, Christina (2012): Der Preis des Geldes. Eine Kulturgeschichte. Berlin: Aufbau Verlag.
Hörisch, Jochen (1996): Kopf oder Zahl. Die Poesie des Geldes. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Hörisch, Jochen (2013): Man muss dran glauben: die Theologie der Märkte. München/Paderborn: Fink.
Moser, Sebastian (2014): Pfandsammler: Erkundungen einer urbanen Sozialfigur. Hamburg: HIS.
R.W. Müller (1981²): Geld und Geist. Zur Entstehungsgeschichte von Identitätsbewußtsein und Rationalität seit der Antike. Frankfurt am Main: Campus.
Simmel, Georg (1989): Philosophie des Geldes. Gesamtausgabe Bd. 6. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Sloterdijk, Peter/Thomas Macho u.a. (2014): Gespräche über Gott, Geist und Geld. Freiburg: Herder.
Sohn-Rethel, Alfred (1978): Warenform und Denkform. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Stäheli, Urs (2007): Spektakuläre Spekulation. Das Populäre der Ökonomie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Vogl, Joseph (2008)³: Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen. Zürich: diaphanes.
Vogl, Joseph (2011³): Das Gespenst des Kapitals. Zürich: diaphanes.
Ergänzende Veranstaltungen:
Das Seminar wird begleitet von der Ringvorlesung ‚Automatismen des Geldes‘, die im SS 2015 im Rahmen des Graduiertenkollegs „Automatismen“ 14tägig dienstags 18h-20h stattfindet.
Kommentar:
Geld verdankt sich als Tauschmittel nicht der Eigenschaft der Dinge, sondern einer gesellschaftlichen Übereinkunft. Heute vorrangig als wirtschaftliche Kategorie verstanden, ist der Geldbegriff - in seinem Entstehungsprozess - eingebunden in gesellschaftliche und sakrale Narrative. Die Geschichte des Geldbegriffes ist die eines Abstraktionsprozesses und der Rematerialisierung des Abstrakten. Abgelöst von den konkret-sinnlichen Eigenschaften der Waren wird das Geld zum – körper- und substanzlosen – Zeichen, zum Äquivalent, das ermöglicht, alles gegen alles zu tauschen. Tausch als kulturstiftendes Moment und Vergesellschaftungsform bringt Geld als Wertmesser, als Tausch- und Kommunikationsmedium hervor. Kulturhistorisch interessant ist der Zusammenhang zwischen der Entstehung des Geldes als Tausch- und Zirkulationsmittel, der Waren- und Denkform und gesellschaftlichen Prozessen der Rationalisierung. Eine zentrale Frage ist, welche Subjektformen mit Kulturtechniken des abstrakt-logischen Denkens und des kalkulierenden Berechnens einhergehen. Zugleich wäre eine wichtige Frage: Was passiert mit Dingen und Praktiken, die nicht in Geld verrechnet werden? Das Seminar diskutiert theoretische Zugänge zur Entwicklung des Geldes als gesellschaftliches Tauschmittel, als Vergesellschaftungs- und Subjektivierungsform.
Wichtige Hinweise:
Der Besuch der RV ‚Automatismen des Geldes‘, die im SS 2015 im Rahmen des Graduiertenkollegs „Automatismen“ stattfindet, wird empfohlen.
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