Lehrende: Dr. Caroline Heinrich
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Die Literatur wird zu Beginn des Semesters im Seminarapparat bereit gestellt.
Kommentar: Der Terroranschlag von 9/11 und die Reaktionen auf ihn (die Idee der US-Regierung vom „Krieg gegen den Terrorismus“ und deren Umsetzung in Afghanistan und Irak, Folterungen von irakischen Häftlingen in Abu Ghraib, die Einrichtung des Gefangenenlagers in Guantanamo) soll im Seminar durch Deutungen und Analysen thematisiert werden, wie sie beispielsweise von Habermas, Derrida und Baudrillard vorgelegt worden sind. Da mit dem Terroranschlag von 9/11 auch die Beziehung zwischen modernem Terrorismus und asymmetrischem Krieg zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist, werden wir uns Kennzeichen asymmetrischer Kriegsführung zuwenden. Dazu sollen Beschreibungen von Johann von Ewald, Carl von Clausewitz, Wladimir I. Lenin, Carl Schmitt, Herfried Münkler usw. vergleichend gegenübergestellt und mit von Praktikern verfassten „Leitfäden“ (z. B. Carlos Marighelas „Handbuch des Stadtguerillero“) gegengelesen werden. Im Anschluss daran gilt es, die Grundfigur des asymmetrischen Kriegs in rechtsphilosophischer Hinsicht zu erfassen (Schmitt im Rekurs auf Hobbes, Agamben im Rekurs auf Hobbes und Schmitt), Lockes staatsphilosophische Überlegungen zur Abwehr von Rebellion im Hinblick auf die Übertragbarkeit seiner Überlegungen auf die Abwehr von aktuellen asymmetrischen Kriegen zu diskutieren, und gegenwärtige militärische Strategien wie beispielsweise den Einsatz von Drohnen im Hinblick auf ihre Zweckmäßigkeit, ihre rechtsphilosophische Begründung (Feindstrafrecht) und ethische Vertretbarkeit zu befragen.