L.030.35210 "Wirklichkeit ist Ansichtssache" oder: Von Riesenechsen und anderen Geheimbünden, die die Welt regieren: Zur (De)Konstruktion von Verschwörungstheorien.

Lehrende: Anna-Lena Berscheid

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Medienwissenschaft

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Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Kommentar:

Ob die Terroranschläge vom 11. September 2001, Morde an PolitikerInnen wie John F. Kennedy oder anderen Prominenten wie Lady Di – zahlreiche skandalträchtige Ereignisse der Zeitgeschichte stehen im Verdacht, von „höheren“ bzw. geheimen Mächten beabsichtigt gewesen seien. Immer wieder kommen Theorien darüber auf, dass die tatsächlichen Abläufe dieser Taten im Verborgenen von langer Hand geplant worden seien und der Welt die tatsächliche 'Wahrheit' vorenthalten werde. Ob nun die Bilderberger, die Familie Rothschild, das 'Weltjudentum' oder sogenannte Reptiloide – es gibt verschiedenste, darunter auch überaus abstruse, Theorien darüber, welche Geheimorganisation die Geschicke der Welt - aus welchen Gründen - auch immer lenkt.
Ziel dieses Seminars soll sein, auf Basis relevanter Texte den Aufbau und die Struktur dieser Verschwörungstheorien zu analysieren und zu dekonstruieren. Im Laufe des Semesters werden wir erarbeiten, welche Entwicklungen Verschwörungstheorien (zeitgeschichtlich) genommen haben und uns dabei folgende Fragen (und jene, die während des Semesters aufkommen werden) stellen: Welche Verschwörungstheorien gibt es? Wie sind Verschwörungstheorien aufgebaut, wieso funktionieren sie immer wieder so gut und wie unterscheiden sie sich von 'tatsächlicher Wissenschaft'? Wieso halten sich einige dieser Diskurse besonders hartnäckig? Wer verbreitet Verschwörungstheorien überhaupt und mit welchen Interessen? Wie werden VerschwörerInnen konstruiert und welche Konstanten, Analogien, aber auch Variationen lassen sich finden? Es soll darüber hinaus auch erörtert werden, zu welchem Zweck solche Theorien aufgestellt werden und wer davon profitiert.
Ein besonderer Fokus soll dabei auf jene (Massen)Medien gelegt werden, die zur Verbreitung und Untermauerung von Verschwörungstheorien genutzt werden. In Zuge dessen werden wir auch analysieren, wie VerschwörungstheoretikerInnen argumentieren und mit welchen (stilistischen) Mitteln gearbeitet wird, um 'ihre' Wahrheit zu belegen.
Das Seminar soll von den Studierenden inhaltlich mitgestaltet werden. Zu diesem Zwecke ist es unerlässlich, in der ersten Einheit anwesend zu sein. Vorschläge zur Themensetzung nehme ich gerne bereits im Vorfeld entgegen und freue mich auch über weiteren kreativen Input zum Seminarthema.
Text zur Einführung ins Thema:
Sulzmann, Dennis (2014): Verschwörungstheorien – Wirklichkeit ist Ansichtssache, auf: http://heutigentags.de/2014/05/20/verschwoerungstheorien/