L.030.35160 Zombies. Zur Theorie und Analyse einer populärkulturellen Figur.

Lehrende: Dr. Elisa Linseisen; Dr. Serjoscha Wiemer

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Medienwissenschaft

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Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Kommentar:
Worauf gründet sich die außerordentliche Attraktivität von Zombies in der Gegenwartskultur? Fest steht, dass Zombies in ihrer Popularität nicht auf ein einzelnes Medium beschränkt sind, sondern in Romanen ebenso wie in Filmen, Computerspielen oder Comics anzutreffen sind. In der medialen Berichterstattung über die internationale Finanzkrise wurde allerdings auch über "Zombiebanken" geschrieben, und in Unix-ähnlichen Betriebssystemen ein wird ein Prozess, der zwar beendet ist, aber dennoch weiterhin geringfügig Systemressourcen belegt, als "Zombie" bezeichnet. Darüber hinaus finden sich unterschiedliche kultur- und medientheoretische Figurationen des Zombies:
In manchen Theorien werden Zombies als Sinnbild für die Entleerung der Signifikanten im Kapitalismus gedeutet, in anderen stehen sie für den anhaltenden Zwang zur Anpassung und die Wiederkehr des Verdrängten. Laut Lorenz Engell handelt es sich bei medialen Simulationen generell um "Zombies", und Medienwissenschaft als "Wissenschaft von den Simulacra" kann entsprechend als "Wissenschaft des in Verwesung Begriffenen" verstanden werden. Noch umfassender schätzen Gilles Deleuze und Felix Guattari die Bedeutung des Zombies für das Verständnis der Gegenwartskultur ein, wenn sie den Zombie zum einzigen modernen Mythos erklären.

Das Seminar befasst sich mit verschiedenen Deutungsansätzen der Zombie-Figur und fragt dabei insbesondere nach den sozialen und kulturellen und politischen Konflikten, die im Zombie verkörpert werden. Dafür werden neben kultur- und medientheoretischen Texten auch ausgewählte populärkulturelle Variationen des Zombie-Motivs in Filmen und Computerspielen herangezogen.

Teilnahmevoraussetzungen:
Erwartet wird eine aktive Teilnahme (durch Referate oder Präsentationen) sowie die Bereitschaft zur regelmäßigen Vorbereitungen der Sitzungen durch die Lektüre ausgewählter Texte.