L.052.21100 Männlich? Weiblich? Queer? Das Spiel mit Identitäten

Lehrende: Prof. Dr. Birgit Riegraf

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft

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Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45

Literatur:
Degele, Nina (2008): Gender/Queer Studies. Eine Einführung. München

Jagose, Annamarie (2001): Queer Theory. Berlin

Kommentar:
Die Fremdwahrnehmung und Akzeptanz von Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, transsexuell oder intersexuell leben (LSBTTI), wandeln sich seit den ersten öffentlichen Auseinandersetzungen in den 1970er Jahren ständig. Während damals jene Lebensentwürfe überwiegend auf Ablehnung stießen, scheint es heute - zumindest auf den ersten Blick - zu einem toleranten Miteinander zu kommen: Die Zahl der eingetragenen Lebenspartnerschaften steigt stetig an. Dennoch haben über ein Drittel der Deutschen moralische Vorbehalte gegen Homosexualität bzw. äußern Bedenken hinsichtlich der gleichgeschlechtlichen Eheschließung. Der gesellschaftliche Status von Trans-Menschen scheint ähnlich prekär.
In der Queer Theory werden Identitätsbegriffe, Kategorisierungen und Verallgemeinerungen, die an der Idee der Zweigeschlechtlichkeit festhalten, grundlegend auf den Prüfstand gestellt. ‚Queer’ meint alltagssprachlich zunächst die tendenziell beleidigende Bezeichnung ‚verrückt’, ‚pervers’, ‚schwul’. Politisch hat sich daraus ein selbstermächtigendes, emanzipatorisch gewendetes Label für schwul-lesbische Kämpfe um Anerkennung entwickelt. Zugleich firmieren seit den späten 1980er Jahren akademische, überwiegend sozial- und kulturwissenschaftliche Auseinandersetzungen mit Begehren/Sexualität unter dem Label ‚queer theory’ bzw. ‚queer studies’.

In dem Seminar werden wir der Diskussion zur Zweigeschlechtlichkeit aufgreifen, die grundlegenden Ideen der Queer Theory und Queer Bewegung diskutieren und fragen, was dies alles mit unseren alltäglichen Vorstellung von Männern und Frauen, von Männlichkeit und Weiblichkeit zu tun hat.