Lehrende: Dr. Susanne König
Veranstaltungsart: Grundseminar
Orga-Einheit: Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50
Literatur: Eva-Maria Landwehr: Kunst des Historismus, Köln 2012 (Signatur: KDB1178) Herzog, Erich: Historismus. Kunsthandwerk und Kunstgewerbe, Kassel 1997 (Signatur: KDB1128-1,4) Arts and Crafts. Von Morris bis Machintosh. Reformbewegung zwischen Kunstgewerbe und Sozialutopie, Ausst.-Kat. Institut Mathildenhöhe, Darmstadt 1995 (Fernleihe)
Kommentar: Im 19. Jahrhundert war der Historismus, der sich durch ein ungeniertes Zitieren der unterschiedlichsten Epochenstile auszeichnete, der bevorzugte Bau- und Kunststil. Hemmungslos setzt man beispielsweise antike, romanische und gotische Bauelemente nebeneinander, ohne sich Gedanken um deren Sinn zu machen. Nur die feudale Repräsentation interessierte. Die aufkommende Industrialisierung unterstützte diesen Stilpluralismus, da nun auch komplexe Ornamente massentauglich und kostengünstig produziert werden konnten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand jedoch eine Gegenbewegung zum Historismus, die sich für ein neues Handwerk mit reduziertem Formenvokabular einsetzte. Sie richtete sich gegen die (auch von Karl Marx kritisierte) Arbeitsteilung, die in den Fabriken eingeführt wurde, und erhoffte sich von neuen Produkten und Produktionsbedingungen eine neue, glückliche und sozial gerechte Gesellschaft. Angeführt von der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung breitete sich die Gesinnung dieser Sozialreformer über Europa aus und ebnete in ihrer formalen Ausdrucksweise den Weg für das, was wir heute unter Modernismus verstehen. Die Teilnahmevoraussetzung ist eine aktive Beteiligung am Seminar sowie die Übernahme eines Referats.