L.052.21050 Hybride Identitäten - oder: "Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?"

Lehrende: Wolfram Ewers

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft

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Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 40

Literatur:
Halbwachs, Maurice(2001): Klassen und Lebensweisen. Konstanz

Welzer, Harald(2001): Das soziale Gedächtnis. Hamburg

Rosenthal, Gabriele(1999): Der Holocaust im Leben von drei Generationen. Gießen

Erll, Astrid(2005): Kollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Stuttgart

Dimbath, Oliver(2011): Soziologie des Vergessens. Konstanz

Esposito, Elena(2002): Soziales Vergessen. Frankfurt

Markowitsch, Hans-Joachim(2002): Dem Gedächtnis auf der Spur. Darmstadt

Bühl, Walter L.(2000): Das kollektive Unbewusste in der postmodernen Gesellschaft. Konstanz

Reichel, Peter(1999): Politik mit der Erinnerung. Frankfurt

Weinrich, Harald (1997): Lethe. München

Ricoeur, Paul(2004): Gedächtnis, Geschichte, Vergessen. München

Kommentar:
Unser Gedächtnis weiß mehr, als uns bewusst ist. Als Medium der Informationsspeicherung- und –Verarbeitung wird es seit der Antike mit einer Wachstafel verglichen, die Metaphorik unserer Zeit bedient sich technologischer Termini, wie bspw. Computer (als Gedächtnis) oder "Cloud". Die hier angedeutete Entwicklung ist tendenziell: mittelalterliche Gelehrte waren wandelnde Bibliotheken die über universales Wissen verfügten, während wir heute von Datenträgern abhängig sind, deren Kapazitäten ihre eigene "Lebensdauer" überschreiten. Unsere Identitäten changieren in der Hyper-Moderne zwischen den Kulturen digitaler, glokaler (global und lokal), sozialer und individualisierter Welten. Sich zu verorten, zu positionieren-, sich wiederzufinden, die "eigene Mitte" zu kennen und als Persönlichkeit authentisch zu sein-, das alles sind Fähigkeiten und Anforderungen die in immer abstrakteren Lebenszusammenhängen schwieriger zu werden scheinen. Im Seminar soll auf der Grundlage tragfähiger Gedächtnis-Theorien Identität als Konstrukt autobiografischer Erzählungen und sozialer Zuschreibungen kritisch reflektiert- und diskutiert werden.