Lehrende: Prof. Dr. Aaron Langenfeld; Prof. Dr. Muna Tatari
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: Theologie kath.
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Kommentar: "Schuld und Sünde sind zweifellos ein zentrales Thema für das Christentum; denn dieses versteht sich ja als Erlösungsreligion, als das Ereignis der Vergebung der Schuld durch Gott selbst in seiner Tat an uns in Jesus Christus – in seinem Tod und seiner Auferstehung." – so beschreibt Karl Rahner den Stellenwert von Sünde und Erlösung für die christliche Religion. Im Gegensatz dazu scheinen jedoch diese Begriffe selbst innerhalb des Christentums immer weniger verständlich zu sein. Zu stark werden sie mit Zerrbildern von Schuld und Sühne assoziiert und von kruden und brutalen Opfergedanken überlagert. Gerade eine überzogene Betonung menschlicher Schuld wird dem Christentum von islamischer Seite immer wieder zum Vorwurf gemacht. Der Begriff der Sünde scheint für das islamisch-theologische Menschenbild keineswegs so zentral wie für das christliche. Vielmehr ist hier die Einsicht zielführend, dass der Mensch durch die Rechtleitung Gottes aus sich selbst heraus zu wahrem Menschsein finden kann. Es scheint sich also ein unüberbrückbares Problemfeld zwischen Christentum und Islam aufzuzeigen, das im Proseminar im Team-Teaching systematisch-theologisch aus christlicher und muslimischer Perspektive erkundet werden soll. Insofern aber die Frage nach der Gott-Bedürftigkeit des Menschen nicht ohne ausführliche Betrachtung anthropologischer und weiterer angrenzender theologische Felder (Gotteslehre, Offenbarungsverständnis) gestellt werden kann, wird dieser ebenfalls eine maßgebliche Rolle in der Seminargestaltung zukommen. Grundlage des Seminars wird die Arbeit an Texten aus beiden Traditionen sein, die durch Antwortpapiere aufbereitet und im Seminar besprochen werden. Über das Seminar kann die Zwischenprüfung abgelegt werden.