Lehrende: Anne Weber
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: Theologie kath.
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 80
Literatur: Klaus von Stosch, Komparative Theologie als Wegweiser in der Welt der Religionen. 2012.
Kommentar: Ist es möglich am Wahrheitsanspruch der eigenen religiösen Tradition festzuhalten und gleichzeitig auch den anderen religiösen Traditionen Wahrheit und Heil zusprechen zu können? Was bedeutet es Jesus Christus als die Mitte des Lebens wahrzunehmen und sich gleichzeitig in seinem unbedingten Zuspruch aufgefordert zu wissen, den Anderen nicht nur als angenehmen Teil des mir Bekannten, sondern gerade als eine mir fremd erscheinende Wirklichkeit zu würdigen? Wie kann der theologische Wahrheitsanspruch der in meinem Glauben und Leben bezeugt wird mit der trinitätstheologisch implementierte Aufforderung die Andere nicht nur zu tolerieren, sondern in ihrer Andersheit wertzuschätzen vermittelt werden? Was heißt es im Fremden das eigene besser verstehen zu können? Die Theologie der Religionen reagiert mit zahlreichen Lösungsstrategien auf die angedeuteten Fragestellungen und will damit angemessen auf das entstandene Dilemma reagieren, d.h. die unterschiedlichen Positionen in ein gleichwertiges Verhältnis setzen können. Vor diesem Hintergrund wurden durch die theologische Modellbildung Antworten referiert, die von "ecclesia nulla salus est" über das anonyme Christentum bis hin zu der Annahme einer pluarlistisch interpretierbaren Wahrheit reichen. Mit Blick auf diese exklusivistischen, inklusivistischen und pluralistischen Lösungsstrategien lässt sich die Ausgangsfrage des Seminars als Frage an Überzeugungskraft und Erfolg solcher Modelle formulieren. Dabei sollen zum einen die in den jeweiligen Ansätzen artikulierten theologischen Vorentscheidungen untersucht werden, so wie deren religionsphilosophische Hintergründe. Zum anderen will das Seminar im Rahmen einer allgemeinen Einführung in Vor- und Nachteile der Modelle auch deren moderne Rezeptionen und Modifikationen im Horizont der Dilemma-spezifischen Ansprüche kritisch reflektieren. In einem abschließenden Untersuchungsgang kann dann nach einem alternativen Zugang gesucht und mit dem Ansatz der in Paderborn propagierten Komparativen Theologie vorgestellt werden. Es besteht die Möglichkeit in diesem Seminar die Zwischenprüfung abzulegen.