Lehrende: Prof. Dr. Birgitt Riegraf; Dr. Lena Weber
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 50
Voraussetzungen und Empfehlungen:
Kenntnisse in qualitativer Sozialforschung sind wünschenswert.
Literatur:
Althoff, Martina/ Bereswill, Mechthild / Riegraf, Birgit (2001): Feministische Methodologien und Methoden.
Aulenbacher, Brigitte (2003): Rationalisierungsleitbilder -wirkmächtig, weil machtvoll und machbar. In: Geideck, S. / Liebert, W.-A. (Hrsg.): Sinnformeln. Linguistische und soziologische Analysen von Leitbildern, Metaphern und anderen kollektiven Orientierungsmustern. Berlin: de Gruyter. S. 105–117.
Aulenbacher, Brigitte / Meuser, Michael / Riegraf, Birgit (2010): Soziologische Geschlechterforschung. VS-Verlag, Wiesbaden.
Aulenbacher, Brigitte / Riegraf, Birgit (2009): Markteffizienz und Ungleichheit - Zwei Seiten einer Medaille? Klasse/ Schicht, Geschlecht und Ethnie im Übergang zur postfordistischen Arbeitsgesellschaft, in Brigitte Aulenbacher/ Wetterer, Angelika (Hg): Arbeit. Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Westfälisches Dampfboot, Münster, S. 230 – 248
Giesel, Katharina D. (2007): Leitbilder in den Sozialwissenschaften. Begriffe, Theorien und Forschungskonzepte. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S.113-122.
Flick, Uwe (2007). Qualitative Sozialforschung – Eine Einführung (erw. u. akt. Neuausgabe). Reinbek:
Rowohlt.
Helfferich, Cornelia (2011, 4.Aufl.): Die Qualität qualitativer Daten. VS-Verlag, Wiesbaden.
Lamnek, Siegfried (2010, 5.Aufl.): Qualitative Sozialforschung. Weinheim. Beltz.
Ergänzende Veranstaltungen:
Das Seminar basiert auf dem Seminar "Arbeit, Alltag, Geschlecht" aus dem Sommersemester 2012, es ist aber nicht zwingend notwendig dieses vorher besucht zu haben.
Kommentar:
Wie kommt es dazu, dass vornehmlich Frauen Grundschullehramt studieren und unter den Informatikstudierenden sich mehrheitlich Männer finden?
Ältere Studien aus dem Ansatz der "alltäglichen Lebensführung" (Jurczyk/Rerrich 1993) und der Lebenslauf- bzw. Biografieforschung (z.B. Krüger 2001) kommen zu dem Ergebnis, dass sich Lebenschancen und -risiken für die Geschlechter unterschiedlich aufschichten. Dies äußert sich darin, dass Männer und Frauen ihren Alltag unterschiedlich organisieren und andere biografischen Entscheidungen treffen. Zum Beispiel: Während Frauen in ihren beruflichen Lebensentscheidungen sich daran orientieren ob und wie der zukünftige Beruf mit der Familie vereinbar erscheint, steht für Männer stärker im Vordergrund ob sie mit dem anvisierten Gehalt eine Familie ernähren können.
Dahinter stehen gesellschaftliche Vorstellungen von geschlechtlicher Arbeitsteilung, die durch Institutionen und soziale Konstruktionen im Alltag wie im Lebensverlauf vermittelt und wechselseitig ausgetauscht werden. Die gegenwärtige soziologische Geschlechterforschung beschäftigt sich damit , ob und wie die Geschlechterverhältnisse in der Gesellschaft momentan im Wandel sind, wie man diese analytisch und empirisch erfassen und untersuchen kann. Anstoß zu dieser Forschung geben z.B. Diskurse über die "neue Väterlichkeit" oder steigende Frauenanteile in ehemals männlich dominierten Professionen, wie der Wissenschaft.
Das Seminar ist in drei Teile gegliedert: a) im ersten Teil werden die zentralen theoretischen Konzepte zu Arbeit, Alltag, Geschlecht diskutiert b) im zweiten Teil werden Grundlagen in qualitativer Sozialforschung, insbesondere Auswertungsmethoden gelegt c) im dritten werden Interviewmaterial (erhoben Sommersemester 2012) und Dokumente ausgewertet.
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