L.067.31603 Liebeskontrakt und Liebesverrat in der Literatur vom 19. Jh. bis in die Gegenwart

Lehrende: Dr. Rita Morrien

Veranstaltungsart: Proseminar

Orga-Einheit: Germanistik

Anzeige im Stundenplan:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 60

Zielgruppe:
Grundstudium: HRGe, GyGe, BK, M, B.A.

Inhalt:
Zulassung / Teilnehmerzahlen: Richtgröße für die Teilnehmerzahl dieser Veranstaltung ist 60; prüfen Sie vor einer Anmeldung bitte, ob Sie gemäß Ihrer Studienordnung überhaupt teilnahmeberechtigt sind! Weitere Zulassungen können im Härtefall zu Semesterbeginn gemäß den geltenden Überlastrichtlinien des Instituts erfolgen (siehe Website Germanistik, "Lehre").
Beginn: erste Semesterwoche
Teilnahmenachweis / 3 LP (BA): Expertenteam oder Referat/schriftl. Ausarbeitung
Leistungsnachweis / 6 LP (BA): Expertenteam oder Referat/ schriftl. Hausarbeit
Zwischenprüfung: möglich (in Absprache mit der/dem Lehrenden)

KOMMENTARTEXT:
Lassen sich Gefühle vertraglich fixieren? Oder schreit der Liebesvertrag geradezu nach Verrat und Vertragsbruch? Von diesem Dilemma zeugt schon die antike Mythologie, man denke an Klytaemnestra und Agamemnon, Medea und Jason, Dido und Aeneas, um nur einige Beispiele zu nennen. Innerhalb der bürgerlichen Kultur, die sich nicht zuletzt durch die Erfindung bzw. Neubegründung der Liebesheirat definiert, spitzt sich die Lage zwangsläufig zu. Wir wollen unterschiedliche Spielarten des Dilemmas vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Literatur der Gegenwart hinein untersuchen und dabei auch poetologische und ästhetische Fragestellungen berücksichtigen: der Liebesverrat als Kernstück novellistischen Erzählens (Kleists "Die Verlobung in St. Domingo", Stifters "Der Hochwald", Meyers "Die Hochzeit des Mönchs", Schnitzlers "Traumnovelle", Musils "Tonka"), die Polyphonie der Liebe (Bachmanns "Undine geht", Wellershoffs "Der Liebeswunsch"), Liebesverrat als filmische Tragikomödie (Röhlers "Agnes und seine Brüder").

- anzuschaffende/zur Vorbereitung empfohlene Literatur: s.o., Peter von Matt: Liebesverrat. Die Treulosen in der Literatur. München, Wien 1989.

- besondere Hinweise:
Bitte stellen Sie sich auf Textkenntnisklausuren ein.