Lehrende: Kevin M. Dear
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.
Kommentar: John Locke fügte der zweiten Auflage seines >Essay concerning Human Understanding< (1694) ein Kapitel über 'Identität und Verschiedenheit' hinzu, welches eine weitreichende philosophische Diskussion eröffnen sollte. Ausgangspunkt ist für Locke die Frage nach der Identität eines Dinges (eines Gegenstandes oder einer Person) über die Zeit hinweg. Lockes Begriff der Identität wurde immer wieder, insbesondere im Zusammenhang mit der Frage nach der diachronen Identität von Personen, als zu reduktionistisch kritisiert. Seither existieren unterschiedlichste philosophische Konzepte, die sich dem Problem der Identität widmen. Auf die Frage 'Wer bin ich? wird zwar mit einem Verständnis von einem selbst bzw. mit einer Selbstdeutung im Sinne einer 'Selbstdefinition als individueller Person' geantwortet, jedoch scheint nicht eindeutig klar zu sein, worin genau diese Individualität der Person begründet sein soll. Das betrifft neben philosophischen auch pädagogische Fragen: Was verbindet den Erwachsenen mit dem Kind, das er einmal war? Was rechtfertigt es, trotz der körperlichen und geistigen Veränderungen zu sagen, es handele sich um denselben Menschen? Kann man sich womöglich eine 'Identität 'schaffen'? Und wenn ja, wie? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen und Problemen rund um den Begriff der Identität auseinandersetzen, die sowohl theoretische und praktische Philosophie, als auch Pädagogik miteinander verbinden.