Lehrende: Prof. Dr. Angelika Strotmann
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Orga-Einheit: Theologie kath.
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50
Literatur: Hecht, Anneliese (Hg.), Paulus und die Frauen. Stuttgart: Kath. Bibelwerk 2008. (UB) 11 IXBN1177 Janssen, Claudia / Schottroff, Luise / Wehn, Beate (Hg.), Paulus. Umstrittene Traditionen – lebendige Theologie. Eine feministische Lektüre. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2001. 11 IXBN1101
Kommentar: Zu einem der vielen Pauschalurteile, die der Apostel Paulus bis heute über sich ergehen lassen muss, gehört auch das von seiner Frauenfeindschaft. Wesentlich zu diesem Urteil beigetragen haben zwei Stellen in den Paulusbriefen: 1 Kor 14,33a-35 und 1Tim 2,9-15. Während in der wissenschaftlichen Exegese heute Konsens herrscht, dass es sich bei 1Tim nicht um einen echten Paulusbrief handelt und somit auch die Stelle Paulus nicht zugeschrieben werden kann, sind die Meinungen zu 1 Kor 14,33a-35 gespalten. Im Seminar werden wir uns natürlich auch mit dieser Stelle beschäftigen, die immer wieder herangezogen wurde, um den Ausschluss der Frauen vom kirchlichen Amt zu begründen. Doch geht es letztlich weder darum, Paulus als Frauenfreund zu rehabilitieren, noch darum ihn endgültig als Frauenfeind zu entlarven. Statt dessen wollen wir einen nüchternen und analytischen Blick auf einen Mann werfen, dessen Ansichten zu und Umgang mit Frauen wir im wesentlichen nur aus seinen Briefen kennen und der geprägt ist von seiner jüdisch-pharisäischen Herkunft, der griechisch-hellenistischen Umwelt, in der er aufwuchs und lebte, und einer ihn radikal verändernden, existentiellen Christuserfahrung.